Einfluss der Helligkeit von Fahrbahnoverflächen auf die Seh- und Wahrnehmungsbedingungen von Kraftfahrern bei Nacht. Forschungsberichte aus dem Forschungsprogram des Bundesministers für Verkehr und der Forschungsgesellschaft für Strassen- und Verkehr...

Author(s)
Schmidt-Clausen, H.-J. Damasky, J. & Wambsganss, H.
Year
Abstract

Für das Erkennen von Objekten im nächtlichen Strassenraum ist sowohl der Kontrast des Objektes zu seinem Umfeld als auch die Unterschiedsempfindlichkeit des Kraftfahrers bestimmend. Diese Unterschiedsempfindlichkeit, das heisst die Fähigkeit Leuchtdichteunterschiede wahrnehmen zu können, ist abhängig von dem Adaptationsniveau des Kraftfahrers. Bei dem Sichtfeld des Kraftfahrers im nächtlichen Strassenraum handelt es sich um ein räumlich aufgeteiltes Feld. Dieses besteht aus der vom Scheinwerferlicht erhellten Fahrbahnoberfläche und dem Bereich seitlich und oberhalb der Fahrbahn. Im Rahmen dieser Arbeit sollte der Einfluss der Helligkeit von Fahrbahnoberflächen auf die Unterschiedsempfindlichkeit untersucht werden.Zunächst wurde in zweidimensionalen Untersuchungen die Unterschiedsempfindlichkeit für Objekte mit positivem und negativem Kontrast bei homogenem Umfeld bestimmt. Der Sehwinkel der kreisförmigen Testobjekte betrug zwischen 5 Minuten und 10 Grad. Die vorliegenden Untersuchungen sind mit den aus der Literatur bekannten Ergebnissen vergleichbar. Im folgenden Schritt wurde ebenfalls zweidimensional die Unterschiedsempfindlichkeit für ein geteiltes Adaptationsfeld bestimmt. Dieses Feld entsprach in seiner Form der Sicht eines Kraftfahrers auf eine Strasse von 8 m Breite. Die Leuchtdichte dieser Strasse wurde verändert wobei die Bereiche seitlich und oberhalb der Fahrbahn lichtlos waren. Als Objekte wurden hier Quadrate und ein Fussgänger-Dummy entsprechend einer realen Situation eingesetzt. Bei geteiltem Adaptationsfeld zeigte sich gegenüber einem homogenem Umfeld bei gleicher Fahrbahnleuchtdichte eine Reduktion der Empfindlichkeit um circa 35 Prozent. Für Objekte, die sich oberhalb der Fahrbahn befanden, wurde ab einer Fahrbahnleuchtdichte von 0,1 Candela pro m2 ein starker Anstieg der Empfindlichkeit festgestellt. Zweidimensionale Untersuchungen mit geteiltem Adaptationsfeld wurden zusätzlich mit einer kurzzeitigen Darbietung der Objekte durchgeführt. Die Darbietungszeit betrug 1 Sekunde. Bei dreidimensionalen Untersuchungen, die im Massstab 1:10 durchgeführt wurden, zeigte sich eine weitere Reduktion der Unterschiedsempfindlichkeit. Zusätzlich wurde festgestellt, dass der negative Einfluss der Blendung eines Kraftfahrers auf dessen Sehleistung unter bestimmten Bedingungen durch eine erhöhte Fahrbahnleuchtdichte ausgeglichen werden kann. Bei Untersuchungen zur Komfortleuchtdichte von Fahrbahnoberflächen konnte festgestellt werden, dass diese je nach Strassentyp zwischen 0,5 und 0,8 Candela pro m lag. Die Leuchtdichtekoeffizienten der verschiedenen Fahrbahnoberflächen wurden basierend auf einer Bewahrung repräsentativer Strassen des Bundesgebietes (West) bestimmt. Die Werte der Mediane lagen hier je nach Strassentyp zwischen 6 und 8 mcd/lx* m. Eine Auswertung erfolgte derart, dass die Ergebnisse nach Bundesländern getrennt vorliegen.

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Publication

Library number
C 9879 S /82 / IRRD 323664
Source

Bonn-Bad Godesberg, Bundesminister für Verkehr, Abteilung Strassenbau, 1991, 31 p., 25 ref.; Forschung Strassenbau und Strassenverkehrstechnik ; Heft 629

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