Einfluss des Rückhaltesystems auf die Verletzungsschwere des Thorax bei der Frontalkollision.

Author(s)
Stein, K.M. & Kallieris, D.
Year
Abstract

Mit 47 durch verschiedene Rückhaltesysteme gesicherten menschlichen Leichen im Alter von 18-65 Jahren wurden Frontalaufprallversuche bei Kollisionsgeschwindigkeiten von 30, 50 und 60 km/h und mittleren Verzögerungen von 10 g bis 19 g durchgeführt und das Verletzungsmuster sowie der Verletzungsgrad nach der AIS-Skala von 1990 ermittelt. An Rückhaltesystemen wurden 3-Punkt-Seriengurte mit und ohne Gurtstraffer, 6 - Punkt - (Doppelschulter-Becken-Schritt) Gurte, Airbag mit Knieschutz sowie deren Kombination getestet. Gemessen wurden neben der Aufprallgeschwindigkeit und -verzögerung auch die Beschleunigung am Clivus, bei Th 1 beziehungsweise Th 6 sowie am Becken. Die gemessenen Clivusmaximalbeschleunigungen lagen zwischen 39 g und 106 g, die Thoraxmaximalbeschleunigungen zwischen 28 g und 78 g und die Beckenmaximalbeschleunigungen zwischen 31 g und 63 g. Die beobachtete Gesamtverletzungsschwere lag zwischen AIS 0 und AIS 5, die Thoraxverletzungen zwischen AIS 0 und AIS 4. Die Versuchsergebnisse wurden nach Kollisionsgeschwindigkeit, Wagenverzögerung und Rückhaltesystemen getrennt untersucht und in insgesamt 13 Gruppen unterteilt. Bei geringen Fahrzeugverzögerungen differiert die Verletzungsschwere deutlich bezüglich des Rückhaltesystems, unabhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit. In diesen Gruppen schnitten sowohl die Kombination 3-Punkt-Gurt mit Airbag als auch der 6-Punkt-Gurt am besten ab, sie schützen vor Verletzungsschweregraden grösser als AIS 1 beziehungsweise AIS 0. Alle Objekte blieben somit leicht- oder unverletzt. Bei allen Versuchen mit mehr als 14 g Wagenverzögerung und 50 km/h Kollisionsgeschwindigkeit fanden sich mittelschwere bis schwere Thoraxverletzungen. Insgesamt ist die Fallzahl der Tests mit Airbag und Knieschutz sowie die der Kombination Airbag und 3-Punkt-Gurt noch zu gering, um endgültige Aussagen machen zu können, hier sind weitere Untersuchungen nötig. (A)

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C 6808 (In: C 6763 S) /84 /91 / IRRD 329730
Source

In: Kongressbericht der 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V. in Verbinding mit der 33. Fortbildungsveranstaltung der Sektion Verkehrspsychologie des Bundesverbandes Deutscher Psychologen BDP, Heidelberg, 1.-3. April 1993, p. 197-201, 11 ref.

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