Einsatzkriterien für Kreisverkehrsplätze ausserhalb bebauter Gebiete.

Author(s)
Richter, T. & Hüsken, B.
Year
Abstract

Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden zehn kleine Kreisverkehrsplätze ausserhalb bebauter Gebiete unter Berücksichtigung der Zielfelder Verkehrssicherheit, Verkehrsablauf, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit empirisch untersucht. Aus den Untersuchungsergebnissen wurden Einsatzkriterien und erste Entwurfshinweise für diese Knotenpunktgrundform abgeleitet. Die Überprüfung der Verkehrssicherheit zeigt, dass sich an Kreisverkehrsplätzen ausserhalb bebauter Gebiete weniger Unfälle ereignen als an den übrigen Knotenpunktgrundformen. Auch die Unfallschwere ist deutlich geringer. Nach dem Umbau der Kreuzungen zu Kreisverkehrsplätzen ist nicht nur im Knotenpunktbereich, sondern auch auf den anschliessenden knotenpunktfreien Streckenabschnitten ein verändertes Fahrverhalten zu beobachten. Reisezeitverlusten im vormals vorfahrtberechtigten Hauptstrom stehen Reisezeitgewinne im vormals wartepflichtigen Nebenstrom gegenüber. Die erforderliche Verkehrsqualität von Strassen resultiert ausserhalb bebauter Gebiete vornehmlich aus der Verbindungsfunktion. Kreisverkehrsplätze beeinträchtigen diese Verkehrsqualität insbesondere dann nicht, wenn ausreichende Knotenpunktabstände berücksichtigt werden. Kreisverkehrsplätze ausserhalb bebauter Gebiete werden derzeit erst im unteren und mittleren Spektrum der Verkehrsstärken eingesetzt, so dass Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit bisher nicht möglich sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass sie bis zu einer Knotenpunktbelastung von 25.000 Kraftfahrzeugen/24 Stunden eingesetzt werden können. Die Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit von Kreisverkehrsplätzen ist vor dem Hintergrund denkbarer Alternativen hinsichtlich der Knotenpunktgrundform positiv zu bewerten. Sie sind ausserhalb bebauter Gebiete eine grundsätzlich geeignete Knotenpunktgrundform und in einer Reihe von Fällen, die in der Arbeit genannt werden, zu empfehlen. Sie sollten jedoch nicht zur Anwendung kommen, wenn sehr hohe Reisegeschwindigkeiten erzielt werden sollen oder die Funktionen der zu verknüpfenden Strassen eine gleichrangige Verbindung der Knotenpunktarme verbietet.

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Publication

Library number
C 13006 S /73 /82 / IRRD D339237
Source

Bonn-Bad Godesberg, Bundesminister für Verkehr, Abteilung Strassenbau, 1998, 136 p., 60 ref.; Forschung Strassenbau und Strassenverkehrstechnik ; Heft 757, 1998

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