Vor dem Hintergrund der Einführung eines Zwei-Phasen-Modells der Fahrausbildung in der Schweiz wurde eine Befragung durchgeführt, die folgende Komplexe abdeckte: Persönlichkeit, Fahrausbildung, Fahrgewohnheiten, Erfahrungen in der ersten Zeit selbstständiger Fahrpraxis, Einstellungen zu Ausbildungsobligatorien und Präferenzen für die Gestaltung des Unterrichts in einer zweiten Ausbildungsphase. Die Ergebnisse der Befragung machten deutlich, dass neben der überproportionalen Unfallgefährdung der 18- bis 25-Jährigen sowohl deren Erfahrungen zu Beginn selbstständiger Fahrpraxis als auch die Verarbeitung solcher Erfahrungen eine zweite Ausbildungsphase rechtfertigen. Für die Inhalte des Unterrichts in einer zweiten Phase ergeben sich Hinweise darauf, dass die Geschwindigkeits- und Risikothematik vertieft behandelt werden müssen. Das gleiche gilt für fahrdynamische Aspekte, da die Jugendlichen infolge Unkenntnis derartiger Zusammenhänge häufig in kritische Situationen geraten. Speziell für junge Männer sollten Themen des "sozialen Miteinanders" im Strassenverkehr noch stärker als bisher gewichtet werden. Es wird darauf verwiesen, dass es für die zweite Ausbildungsphase wichtig sein wird, dass die Jugendlichen sich ernst genommen fühlen. Daraus müssen hohe Ansprüche an die Vermittler gestellt werden. Auch auf gut aufgebaute Motivierungsphasen sollte besonderer Wert gelegt werden, da den Jugendlichen verständlich gemacht werden muss, weshalb sie eine zweite Ausbildungsphase absolvieren müssen.
Abstract