Entwicklung der Verkehrssicherheit und ihrer Rahmenbedingungen bis 2015/2020. Im Auftrag der Bundesanstalt für Strassenwesen BASt, Forschungsprojekt FE 82.301/2006.

Author(s)
Aurich, A.P. Bartz, C. Schiller, C. & Wittwer, R.
Year
Abstract

Ziel des Forschungsprojektes war die quantitative Vorausschatzung des Strassenverkehrsunfallgeschehens der Jahre 2015 and 2020 in Deutschland mit Hilfe eines eigens entwickelten Prognoseverfahrens. Das Verfahren sollte eine grösstmögliche Differenzierung des zukünftigen Unfallgeschehens nach Schweregrad, Art der Verkehrsbeteiligung and Alter der Verkehrsteilnehmer erlauben. Das Modell sollte grundsätzlich in der Lage sein, Ursache - Wirkungszusammenhänge differenzierter als in herkömmlichen Ansatzen der Zeitreihenanalyse and deren Trendfortschreibung abzubilden. Den Prognosehorizont bilden die Jahre 2015 and 2020. Im Rahmen des vorliegenden Projekts erfolgte für Deutschland erstmals eine Prognose der Unfall- und Verunglücktenzahlen Ober eine Risikoanalyse massgebender Unfallkonstellationen. Dabei wurde sowohl nach Ortslagen, Unfallbeteiligten und Alter der Verkehrsteilnehmer unterschieden. Mit Hilfe des vorgestellten Prognosemodells lässt sich der kunftige Grad der Strassenverkehrssicherheit differenziert beurteilen. Auswirkungen der sich ändernden Rahmenbedingungen auf das Unfällgeschehen werden sowohl auf der Ebene der Unfallentstehung als such auf der Ebene der Unfallschwere berücksichtigt. Dabei kann insbesondere der Einfluss aus Demografie und sich verändernder Zugangsvoraussetzungen zu Verkehrsmitteln auf das Unfallgeschehen abgebildet werden. Der vorgestellte erste Entwicklungsstand des Modells bietet daher bereits sehr gute Möglichkeiten, Wirkungsanalysen bei veränderten Einflussgrössen durchzuführen. Das Unfallprognosemodell wurde modular aufgebaut. Dadurch konnte eine logische and hierarchische Modellstruktur realisiert werden. In der Folge werden die einzelnen Module im Gesamtmodell sequentiell. durchlaufen, sind in sich geschlossen and folgen eigenen Berechnungsvorschriften. Eine Umsetzung des Modells erfolgte auf Basis verknüpfter Excel-Dateien mit Hilfe von VBA-Makros. Hierbei wurde auf eine stark getrennte Struktur der einzelnen Berechnungsschritte Wert gelegt, um die einzelnen Dateien Ubersichtlich and nachvollziehbar zu gestalten. Gleichzeitig erfüllt das Modell die Forderung einer grösstmöglichen Variabilität. So können sowohl geänderte Eingangsdaten zugrundegelegt werden als such die Auswahl der differenzierten Trendberechnung beliebig getroffen werden. Im Ergebnis ist auf Basis der getroffenen Annahmen, der historischen Entwicklung and der konstellationenfeinen Fortschreibung der Risikofaktoren ein deutlicher Rückgang der Unfall- und Verunglücktenzahlen in Deutschland für den Prognosezeitraum gegenüber 2006 zu erwarten. Bei den Unfällen mit Personenschaden ist bis 2020 mit einer Abnahme um nahezu 30 % zu rechnen, bei den Verunglückten kann von einer Reduzierung um 13 % ausgegangen werden. Die Zahl getöteter Personen sinkt dabei voraussichtlich von ca. 5.100 Personen (2006) auf 2.700 Personen (2020). In Bezug auf die Schwerverletzten ist im gleichen Zeitraum mit einem Rückgang um ca. 33.000 Personen zu rechnen (2006: 74.500 Personen). Ebenso sinkt gegenüber dem Analysejahr 2006 die Anzahl Leichtverletzter um etwa 6 % auf etwa 326.000 Personen. Die Verunglücktenzahlen der beiden Prognosejahre 2015 and 2020 hingegen liegen in beiden Jahren auf einem vergleichbaren Niveau, unterscheiden sich jedoch im Bezug auf die Unfallschwere. So findet in diesem Prognosezeitraum eine Verschiebung der Verunglücktenzahlen von den Getöteten and Schwerverletzten hin zu den Leichtverletzten statt. (Author/publisher) English title: The development of traffic safety and its general conditions up to the year 2015/2020. English abstract: The objective of this research project was to predict the number of accidents and casualties in Germany in the years 2015 and 2020. Therefore a new model had to be developed, allowing a differentiation of the accidents and casualties in terms of traffic mode, age and severity. The model should be able to predict future traffic safety according to cause-effect relationships and, thereby, be more flexible than conventional models solely based on the extrapolation of the number of accidents and casualties. For the first time a forecast of future traffic safety has been made, based on the prediction of accident risks of relevant accident constellations. These were determined separately for motorways, rural and urban roads. Furthermore, the risks of accidents and injuries were subdivided for each mode of traffic and age of road user. Changes in the general conditions of traffic safety are considered with in terms of the occurrence as well as the severity of accidents. This leads to the possibility of quantifying the impact of demographic shifts and changes in the accessibility of traffic modes. At the present stage of development the model allows an estimation of the effects of several determining factors on traffic safety. For the sake of logical and hierarchical structure, the prediction model is designed in modules. The individual modules are run through sequentially. Each of them is self-contained and follows separate calculation rules. The theoretical model was translated into a tool consisting of linked Excel-files. Specific procedures were realised as VBA-based macros. Thereby, it was ensured that the single steps of the calculation are separated clearly and allow maximal variability. This includes the possibility of changing the input data as well as choosing the type of trends. The forecast, based on the model developed and a prognosis of future traffic conditions in Germany, shows a considerable decrease in accidents and casualties in Germany compared to 2006. The reduction of accidents with injuries amounts to 30 % in 2020, the decline in casualties as such lies at about 13 %. The fatalities decrease from 5,100 (2006) to 2,700 (2020). In the same period the decrease of severely injured people per year amounts to 33,000 (2006: 74,500). The annual number of slight injuries decreases by 6 % and leads to an estimated number of 326,000 people in the year 2020. The total numbers of casualties are similar in 2015 and 2020, but differ in terms of severity. While the number of severe casualties (fatalities and severe injuries) decreases over the period of these five years, the total of light casualties increases slightly. (Author/publisher)

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Library number
20120081 ST [electronic version only]
Source

Dresden, Technische Universität Dresden, 2009, 88 p., ref.

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