Entwicklung des ÖPNV in den nächsten 40 Jahren : Leidensweg oder Erfolgsstory?

Author(s)
Kirchhoff, P.
Year
Abstract

Ehe man eine Prognose darueber abgibt, wie der OEPNV im Jahr 2042 aussehen wird, muss die Frage beantwortet werden, ob es ihn dann ueberhaupt noch geben wird. Haetten wir nur noch den Pkw, waere eine Fortbewegung in den heutigen Staedten nicht mehr moeglich. Ganz anders sieht es im staedtischen Umland aus. Geht es so weiter, wird es dort keinen OEPNV mehr geben. Die Muenchener S-Bahn faehrt mit einem veralteten Signalsystem. Die U-Bahn koennte laengst automatisch fahren, doch wird dies in Deutschland nicht realisiert, weil man um Arbeitsplaetze fuerchtet. Dass Telematik keine Schutzmarke des motorisierten Individualverkehrs ist, sondern auch im OEPNV angewendet werden kann, muss man erst klar machen. Die Einfuehrung stoesst aufgrund der monopolistischen Struktur auf Hindernisse. Ohne Markt werden die auf Grossvaterrechten sitzenden Verkehrsunternehmen des OEPNV ihren technologischen Rueckstand gegenueber dem Auto nicht aufholen koennen. Die grosse Chance des OEPNV liegt in der Liberalisierung. Eine optimistische Prognose lautet, dass ein aufgabenregulierter Markt entstehen wird, das heisst, dass die oeffentliche Hand in ihrer politischen Verantwortung fuer den Gesamtverkehr und der daraus abgeleiteten Funktion als Aufgaben- und Ausgabentraeger festlegt, wie viel OEPNV in welcher Qualitaet es geben soll. Hierfuer schreibt sie die notwendigen Leistungen aus und begleicht diejenigen Kosten, die nicht aus Fahrpreiseinnahmen gedeckt werden koennen. Die Verkehrsunternehmen werden sich auch zu groesseren Einheiten zusammenschliessen. Der Wettbewerb wird zu einem besseren Preis-Leistungs-Verhaeltnis fuehren sowie den organisatorischen und technischen Fortschritt erzwingen. Notwendig ist Letzterer bei der Optimierung des Fahrplans und des Fahrzeug- und Fahrereinsatzes sowie bei der Verbesserung des Fahrtablaufs, was im Schienenverkehr unter anderem durch die Verbesserung des Signalsystems und durch automatisches Fahren erreicht werden kann. Verbesserungen sind auch bei der Fahrgastinformation und Fahrgeldentrichtung erforderlich. Auch die Verfahren fuer die Planung der Leistungsvergabe muessen weiterentwickelt werden. Davon wird abhaengen, ob der OEPNV zu einer Erfolgsstory wird. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353490. (KfV/A)

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Publication

Library number
C 32647 (In: C 32642) /72 / ITRD D353495
Source

In: Visionen für Stadt und Verkehr, Grüne Reihe No. 60, 2002, p. 91-99

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