Entwicklung eines Instrumentariums zur Erstellung von Verkehrszeichenplänen und deren Umsetzung bei der Sicherung von Arbeitsstellen an Strassen. Teil 1

Erstellung von Verkehrszeichenplänen. Teil 2
Author(s)
Kayser, H.J. Hess, M. & Feldges, M.
Year
Abstract

Teil I: Mit der vorliegenden Arbeit wird versucht, den planenden Behörden Hilfestellung bei der Erarbeitung von Verkehrszeichenplänen für Arbeitsstellen an Bundesautobahnen zu geben. Es wurde eine Literaturanalyse durchgeführt, die dem Verkehrszeichenplanersteller das für Entscheidungen notwendige Wissen zur Verfügung stellt und als eine Art Nachschlagewerk dienen soll. Es werden Verkehrsablauf, Verkehrssicherheit und geometrische Gesichtspunkte von Behelfsverkehrsführungen angesprochen. Die für die Erstellung von Verkehrszeichenplänen erforderlichen Unterlagen über geometrische Grössen und über die Strassenausstattung stehen bei den Behörden in unterschiedlicher Form zur Verfügung. Ein neuer Informationsträger, der zunehmend Verbreitung findet und auch für den Anwendungsbereich Verkehrszeichenpläne geeignet ist, ist die Videoaufzeichnung. Die kontinuierliche Einblendung einer streckenbezogenen Stationierung in das Videobild ermöglicht eine Längen- und Abstandsbestimmung von Objekten. Ein grosser Vorteil bei der Verwendung der Videobänder besteht darüber hinaus darin, dass man sich ohne Ortstermin ein "Bild" der Örtlichkeit machen kann. Zum Zeichnen der Verkehrszeichenpläne wird die Verwendung eines handelsüblichen CAD-Programmes vorgeschlagen. Diese Technik wird zunehmend in allen Bereichen des Ingenieurwesens angewandt und bietet auch bei der Planung der Sicherung von Arbeitsstellen an Strassen deutliche Vorteile gegenüber den konventionellen Zeichenmethoden. Im Rahmen des vorliegenden Forschungs- und Entwicklungsvorhabens wurde aufbauend auf dem CAD-Programm AutoCAD eine umfangreiche Bibliothek von über 200 Elementen geschaffen, die ein richtliniengerechtes Erstellen von Verkehrszeichenplänen, insbesondere für BAB-Baustellen, ermöglicht. Die erstellten Elemente können nach dem Bausteinprinzip zu kompletten, der jeweiligen Situation angepassten Verkehrszeichenplänen zusammengefügt werden. Generell kann mit den vorgefertigten Bausteinen ein zunächst leeres CAD-System für den Anwendungsbereich Verkehrszeichenpläne "gefüllt" werden. Teil 2: An Arbeitsstellen auf Bundesautobahnen muss der Verkehrsteilnehmer mittels entsprechender Absicherungselemente sicher geführt werden. Die grundsätzlichen Anforderungen an die Sicherungsmassnahmen sind in den RSA und der StVO formuliert. Auf dieser Basis wird ein spezieller Verkehrszeichenplan aufgestellt, dessen Einhaltung während der Bauzeit zu kontrollieren ist. In der Literatur beschriebene photometrische, photographische oder videotechnische Prüfverfahren werden bei Baustellenverkehrszeichen bisher nicht angewendet. Eine Kontrolle der Absicherung während der Bauzeit wird formlos durchgeführt; aufgrund fehlender Dokumentation ist eine Nachprüfbarkeit nur sehr eingeschränkt vorhanden. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollte daher ein Verfahren sowohl zur objektiven Überprüfung der lichttechnischen Qualität der eingesetzten Elemente als auch zur quantitativen Kontrolle während der gesamten Baustellendauer entwickelt werden. Sinn eines lichttechnischen Qualitätsstandards von Baustellenverkehrszeichen ist es, deren sicheres Erkennen zu gewährleisten. Hierzu wurde der Ansatz gewählt, die Leuchtdichte auf direktem Wege mit einem Photometer zu bestimmen. Aufgrund von Vorversuchen wurde einer statischen Messung im Bauhof im Sinne einer Eigenüberwachung der Vorzug vor dynamischer Messung aus dem fahrenden Fahrzeug bei Durchfahrt durch die Arbeitsstelle gegeben. Um die Verkehrszeichen aus der Sicht des Kraftfahrers zu bewerten und aufgrund der sehr stark differenzierenden Qualität über die Schilderfläche ist die Messung zur lichttechnischen Qualitätsbewertung integral durchgeführt worden. Deshalb wurden auch die Qualitätskriterien verkehrszeichen- und grössenspezifisch festgelegt. Eine Messkonfiguration auf der Basis eines Kfz-Scheinwerfers und eines handelsüblichen Photometers wurde entwickelt und getestet. Es konnten insgesamt 730 verschiedene Schilderproben erfasst werden. Durch Aggregierung der Werte vergleichbarer Zeichen gelang es, für alle wesentlichen BAB-Baustellen-Verkehrszeichen eine statistisch ausreichende Stichprobe zu messen und Qualitätsbereiche festzulegen. Bei vergleichbaren Messproben unterschiedlicher, subjektiver Qualität wurden bei integraler Messung in der Hell-Zone des Scheinwerfers zum Teil extreme Messwertunterschiede ermittelt; selbst bei subjektiv gleichwertigen Schildern ergaben sich deutliche Differenzen. Aus diesem Grunde können die Anforderungen an die Genauigkeit des Verfahrens relativ niedrig sein. Die unter den festgelegten Randbedingungen - mittels Referenzmessungen ermittelte Messgenauigkeit von circa plus minus 5 Prozent wird somit als ausreichend angesehen. Das vorgeschlagene Bewertungsverfahren ist deutlich präziser als die rein subjektive Einschätzung. Es kann als Basis für eine Eigenüberwachung der Schilderqualität dienen. Eine Methode zur Prüfung der Übereinstimmung von Baustellenabsicherung während des Betriebes mit dem Verkehrszeichenplan wurde mittels einer "Wartungscheckliste" realisiert. Diese ist in Module in Anlehnung an verschiedene Baustellenbereiche gegliedert. Die Absicherungsmaterialien können nach den Kriterien Vollständigkeit, Standort, Befestigung, Sichtbarkeit und Sauberkeit überprüft werden. Die Nachprüfbarkeit kann durch Vorlage dieser Liste zum Beispiel bei der zuständigen Autobahnmeisterei nach erfolgter Kontrollfahrt erreicht werden.

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Library number
C 10840 S /73 / IRRD 338719 + 338720
Source

Bonn-Bad Godesberg, Bundesminister für Verkehr, Abteilung Strassenbau, 1991, 192 p., 39 ref.; Forschung Strassenbau und Strassenverkehrstechnik ; Heft 691, 1996

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