Sicheres Fahrverhalten besteht nicht nur in der Beachtung der Verkehrsregeln, sondern vielmehr in der rechtzeitigen Wahrnehmung situativer Gefahren und ihrer adaequaten Beurteilung. Die Informationsaufnahme und -verarbeitung von Gefahrenreizen unterliegt denselben wahrnehmungspsychologischen Gesetzmässigkeiten wie bei anderen Reizen. Im Strassenverkehr wird die Gefahrenwahrnehmung durch Kapazitätsgrenzen bei adaptation, blendung und kontrastsehen stark beeinträchtigt. Ermüdung, Krankheit, Alkohol, Medikamente und Drogen führen ebenfalls zu einer Beeinträchtigung der Wahrnehmung von Gefahren. Vielen sicherheitsrelevante Informationen werden durch das Autoradio maskiert. Zur rechtzeitigen Erkennung und Vermeidung von Konfliktsituationen ist eine Voraussetzung der Austausch von Informationen mit anderen Verkehrsteilnehmern. Typische unfallträchtige Verhaltensfehler sind Beobachtungsfehler, falsche Wahrnehmungen, unangemessen hohe Geschwindigkeiten, Panikreaktionen, andere Entscheidungsfehler und Ausfuehrungsfehler. Verhaltensfehler sind unter anderem abhängig von alter und Fahrerfahrung, wobei dem Lebensalter die grössere Bedeutung zukommt.
Abstract