Erstellung von Ausbildungsunterlagen zur Führerscheinprüfung auf Grundlage des Blickverhaltens von Fahrschülern und ihrer Gefahrenerkennung. Im Auftrag des Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds.

Author(s)
Schachinger, C. Liebert, T. Fina, M. Mayrhofer, S. Schneider, W. & Pfleger, E.
Year
Abstract

Das Ziel der Arbeit war es, das Fahr- und Blickverhalten von Fahrschuelern im Rahmen ihrer Fuehrerscheinausbildung nach bestimmten Ausbildungsstufen zu analysieren und mit dem im Rahmen der Ausbildung gelehrten Blickverhalten zum jeweiligen Ausbildungsstand zu vergleichen. Das Blickverhalten von Fahranfaengern wurde mit dem Blickverhalten praxiserprobter Fahrzeuglenker verglichen. Um die Moeglichkeit der Einflussnahme auf das Blickverhalten durch gezielte Verkehrssinnbildung zu ueberpruefen, wurden zwei Gruppen von Fahrschuelern in die Untersuchung miteinbezogen. Gruppe A wurde nach bestehendem Lehrplan ausgebildet, Gruppe B nach einem geaenderten Lehrplan mit Schwerpunkt Verkehrssinnbildung. Praxiserprobte Fahrer bildeten die dritte Vergleichsgruppe. Im Zuge des Projekts wurden im realen Strassenverkehr drei Kontrollfahrten jeweils mit unterschiedlichem Stand der Fahrschulausbildung durchgefuehrt. Die Blickuntersuchung erfolgte mit dem View-Point-System. Mit diesem Blickerfassungsgeraet werden Blickzuwendungen auf einzelne Objekte und Gegenstaende genau aufgezeichnet. Zusaetzlich erfolgte eine Auswertung des Unfallgeschehens in Abhaengigkeit vom Fuehrerscheinalter fuer Wien und fuer Oesterreich ohne Wien, jeweils nach Freiland und Ortsgebiet. Lenker mit geringem Fuehrerscheinalter sind deutlich haeufiger in Unfaelle verwickelt und sind ueberdurchschnittlich bei Abkommensunfaellen vertreten. Als grundsaetzliches Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich das Blickverhalten im Laufe der Ausbildung bei allen Probanden positiv weiterentwickelte, dass das Blickverhalten der Fahrschueler am Ende der Ausbildung jedoch noch nicht in allen Verkehrssituationen jenen Sicherheitsgrad erreicht hatte, der fuer eine fehlerfreie verkehrssichere Interaktion notwendig waere. Nach der ersten Kontrollfahrt verhielten sich die Probanden der Vergleichsgruppen in den unterschiedlichsten Verkehrssituationen etwa gleich und zeigten daher auch ein aehnliches Blickverhalten. So schauten die Probanden nicht in Richtung der von rechts einmuendenden Strassen. Es wurde vermehrt der linke Strassenraum abgesucht, wobei Objekte fixiert wurden, die keine fuer das Autofahren relevanten Informationen lieferten. Das Blickverhalten war relativ starr, jegliche Orientierung im Raum sowie die Suche nach potenziellen Gefahrenpunkten fehlte. Bei der zweiten Kontrollfahrt war das Blickverhalten in den unterschiedlichen Verkehrssituationen besser. Es ist durch mehrfache kurze Blickzuwendungen zu den fixierten Objekten charakterisiert. Bei der dritten Kontrollfahrt kurz vor der Fahrpruefung zeigten sich erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Probandengruppen. Vor allem erkannten die Probanden mit der verbesserten Ausbildung Verkehrssituationen frueher als die Probanden der Vergleichsgruppe. Abschliessend werden Vorschlaege fuer die Verbesserung der Fuehrerscheinausbildung gemacht. Unter anderem sollte der Lehrplan hinsichtlich einer verstaerkten Blick- und Gefahrenlehre sowie einer massgeblich aufgewerteten Unfallpraevention durch die Erlaeuterung von Unfallstellen und Unfallursachen adaptiert werden. Der Band enthaelt zahlreiche Blickdiagramme und Abbildungen. Im Anhang sind ausgewaehlte Blickbaender abgebildet. (KfV/A)

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Library number
C 32455 [electronic version only] /83 / ITRD D346979
Source

Wien, Ludwig Boltzmann Institut für Verkehrssystemanalyse, Interdisziplinaere Unfallforschung und Unfallrekonstruktion, 2002, 361 p., 6 ref.

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