Evaluation von Kursen für wiederholt alkoholauffällige Fahrzeuglenker.

Author(s)
Bächli-Bietry, J.
Year
Abstract

Die Schweizerische Beratungsstelle fuer Unfallverhuetung bfu entwickelte 1995 einen Kurs fuer wiederholt alkoholauffaellige Fahrzeuglenker, der in 21 von 26 Schweizer Kantonen in Anwendung ist. Nach zweimaligem FiaZ (Fahren in angetrunkenem Zustand) wird den Trunkenheitstaetern ein Kursbesuch angeboten, der zu einer vorzeitigen Wiedererteilung des Fuehrerausweises fuehrt. Dem Kurskonzept liegt das Ziel "Trennen von Fahren und Trinken" zugrunde. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, eine Evaluation des bfu-Kurses durchzufuehren. Es wurde ein zweistufiges Vorgehen gewaehlt. Einerseits wurden in einer retrospektiven Befragung mittels semi-standardisierten Interviews sowohl die Moderatoren als auch die zuweisenden Behoerden ueber die Kurse und die Umsetzbarkeit des Konzepts in die Praxis befragt, andererseits wird eine prospektive Begleitung der Kurse im Jahr 2001 mittels geschlossener Fragebogen durchgefuehrt. Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse der semi-standardisierten Interviews mit den ModeratorInnen vor. Alle ModeratorInnen nannten das Amt fuer Administrativmassnahmen als wichtigste Zuweisungsstelle. Schaetzungsweise zehn bis 20 Prozent der Kursteilnehmer passen nicht in das Konzept der bfu, weil sie mehr als zwei FiaZ aufweisen oder alkoholsuechtig sind. Alle Befragten fuehren ein Vorgespraech durch und sind der Meinung, dabei geeignete von ungeeigneten KursteilnehmerInnen unterscheiden zu koennen. Insgesamt wird dem Kurskonzept von den ModeratorInnen ein gutes Zeugnis erteilt. In der Regel wird die Reihenfolge der Themen gemaess Handbuch umgesetzt. Rund die Haelfte setzt fuer den Fachbereich "Recht im Strassenverkehr" einen Juristen ein. Mehrfach wurde das Kursmaterial als veraltet kritisiert. Die 0,0-Promille-Auflage wird von allen befuerwortet und umgesetzt. Am haeufigsten werden mehrere TeilnehmerInnen an allen Kurstagen mit dem Los bestimmt und getestet. Die meisten ModeratorInnen bezeichnen den Kontakt zu anderen ModeratorInnen im gleichen Kanton als befriedigend. Beim Austausch mit den zuweisenden Behoerden ist das Ausmass der Eigeninitiative der ModeratorInnen fuer die befriedigende Zusammenarbeit ausschlaggebend. Die ModeratorInnentreffen der bfu werden groesstenteils positiv beurteilt. Angeregt wird mehr kollegiale Intervision bei diesen Treffen. Fast alle ModeratorInnen sind schon mindestens einmal supervidiert worden. Die ModeratorInnen beurteilen die Wichtigkeit ihrer eigenen Rolle als ueberragend im Zusammenhang mit dem Erfolg der Kursteilnahme. Aufgrund der positiven Ausgangslage wird neben der prospektiven Fragebogenerhebung im Jahr 2001 fuer 2006/2007 eine vergleichende Erhebung der Rueckfallquoten der Kursteilnehmer 1995 bis 1998 und einer Kontrollgruppe geplant. Die zeitliche Verzoegerung ergibt sich aus dem Umstand, dass die Rueckfaelle ueber das zentrale Register des Bundesamtes fuer Strassen erhoben werden muessen. Der Beitrag ist auch auf der 2002 vom Kuratorium fuer Verkehrssicherheit herausgegebenen CD-Rom "7. Internationaler Kongress 'Driver Improvement'" (siehe ITRD D346886) enthalten. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346844. (KfV/A).

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Publication

Library number
C 26313 (In: C 26275) /83 / ITRD D346882
Source

In: Driver Improvement : ausgewählte Beiträge 7. Internationaler Kongress, Salzburg, Austria, 8.-10. Oktober 2001, p. 357-364, 4 ref.

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