Experimentelle Untersuchung der Sicherheit von Autokindersitzen.

Author(s)
Felsch, B. & Klanner, W.
Year
Abstract

Die gewonnenen Ergebnisse zeigen auf, dass je nach verwendetem Kinderschutzsystem an jedem der aus der Unfallforschung bekannten kritischen Bereiche Kopf, Hals, Brust, Abdomen hohe Belastungen auftreten können. Die Ergebnisse sind daher, zumindest mit Einschränkungen, ein Spiegelbild des realen Unfallgeschehens. Sie lassen keine eindeutige Präferenz für ein System zu. Die festgestellten Schwächen können aber Anregungen dafür geben, in welche Richtung bei den einzelnen Systemen weiterentwickelt werden soll, um das Sicherheitsniveau zu erhöhen: So sollten beim 4-Punkt-Gurtsystem unbedingt Massnahmen zur Reduzierung der Kopf-, Hals-, Brust- und Abdominallasten gefunden werden. Vielleicht kann hier eine verbesserte Gurtgeometrie, insbesondere des zur Verankerung des Kinderschutzsystems meist benutzten Fahrzeug-Sicherheitsgurtes oder eine Stossdämpfung in den Schultergurten, entscheidende Fortschritte bewirken. Beim Fangkörpersystem geht es in erster Linie um die Reduzierung der Kopf- und Halsbelastungen, die beim Aufprall des Kopfes am Fangkörper entstehen. Beim 3-Punkt-Gurtsystem sollte versucht werden, ebenfalls die Halsbelastungen zu reduzieren, die beim Aufprall des Kopfes am Fangkörper entstehen. Das Reboardsystem zeigt beim geraden Frontcrash insgesamt die niedrigsten Belastungswerte. Sein grosser Nachteil ist die eingeschränkte Nutzung (nur auf dem Beifahrersitz) sowie die ungenügende Fixierung am Beifahrersitz. Letzteres könnte bei jedem Aufprall mit Querkomponente und damit nicht nur beim hier getesteten schrägen Heckaufprall, sondern auch beim Offset- und schrägen Heckaufprall, sondern auch beim Offset- und schrägen Frontalaufprall zu einem undefinierten Bewegungslauf mit eventuell hohen Belastungswerten führen. Demnach wären hier eine verbesserte Integration des Systems im Fahrzeug sowie die Nutzungsmöglichkeit auch auf den Rücksitzen wünschenswert. Die erzielten Ergebnisse zeigen auch auf, dass die in der ECE 44 spezifizierten Prüfbedingungen nicht mehr ausreichen, um ein Kinderschutzsystem praxisgerecht beurteilen zu können. Hier müssten Modifikationen an den Dummies (zum Beispiel im Abdominalbereich), die Einführung zusätzlicher Messverfahren für den HWS- und Abdominalbereich, praxisnähere Sitze, Gurtanlenkpunkte und Sitzumgebung (Karosserietorso) sowie Erweiterungen bei den Prüfbedingungen (Schräg-, Heck-, Seitenaufprall) entscheidende Impulse bringen, für die in Anbetracht der Unfallzahlen notwendige Verbesserung der bestehenden Kinderschutzsysteme. (A)

Request publication

3 + 10 =
Solve this simple math problem and enter the result. E.g. for 1+3, enter 4.

Publication

Library number
C 6824 (In: C 6817 S) /80 /91 / IRRD 328020
Source

In: Kongressbericht Jahrestagung 1991 der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., München, 14. bis 16. März 1991, p. 55-59, 5 ref.

Our collection

This publication is one of our other publications, and part of our extensive collection of road safety literature, that also includes the SWOV publications.