In der Schweiz wurde im Zusammenhang mit der Planung einer Verkehrssicherheitskampagne zum Thema unangemessene Geschwindigkeit im Strassenverkehr unter anderem ein so genanntes Factsheet erstellt. Nach einleitenden Bemerkungen ueber den Zusammenhang zwischen gefahrener Geschwindigkeit und Unfallschwere wird dieses Factsheet zusammengefasst dargestellt: In der Schweiz wird bei 17,4 Prozent aller Unfaelle die Geschwindigkeit als Unfallursache angegeben, und zwar um so haeufiger, je schwerer die Verletzungen der Verunfallten sind. Innerorts wird nur in 9,8 Prozent der Unfaelle Geschwindigkeit als Unfallursache genannt, ausserorts in 32,7 Prozent und auf Autobahnen in 34,9 Prozent der Faelle. Die Unfallursache Geschwindigkeit wird vor allem bei juengeren Lenkern (bis etwa Mitte 30), bei Lenkern von Motorraedern und Personenwagen festgestellt. Schleuder- oder Selbstunfaelle in Kurven sind besonders haeufig durch ueberhoehte Geschwindigkeit zumindest mitbedingt. Eine Reduktion der gefahrenen Geschwindigkeit wird durch einen angepassten Strassenraum, Sensibilisierung und genuegende Kontrollintensitaet erreicht. Innerorts sind schwache Verkehrsteilnehmer durch gestalterische Massnahmen auf verkehrsorientierten Strassen und durch Tempo 30 auf siedlungsorientierten Strassen zu schuetzen. Im Bereich der Fahrzeugtechnik ist die aktuell wichtigste Innovation die elektronische Stabilitaetskontrolle, die in der EU fuer alle Neufahrzeuge obligatorisch werden soll. Der Mensch muss ebenfalls Ziel von Interventionsmassnahmen sein. Individuelle Rueckmeldungen ueber die Geschwindigkeiten, Kurse fuer auffaellige Lenker und der direkte briefliche Kontakt zu Problemlenkern haben sich als wirksam erwiesen. Schliesslich kann eine Intensivierung der Polizeikontrollen dazu beitragen, dass die geltenden Hoechstgeschwindigkeiten besser eingehalten werde.
Abstract