Fahr- und fahrzeugbezogene Werthaltungen.

Author(s)
Mienert, M.
Year
Abstract

Im Zentrum dieses Kapitels stand die Charakterisierung der Bedeutung, die fahr- und fahrzeugbezogene Werthaltungen in der Mobilitaetsforschung besitzen. Vorgestellt wurden Befunde, die mit einem neu entwickelten Inventar zur Erfassung von 11 Fahrwerten ermittelt wurden. Faktorenanalysen zweiter Ordnung verdeutlichen, dass sich die 11 Dimensionen zu drei uebergreifenden fahr- und fahrzeugbezogenen Werten, "Selbstergaenzung", "Sicherheit/Qualitaet" und "Pragmatik" zusammenfassen lassen. Die Auspraegungen dieser Werte wurden laengs- und querschnittlich an Jugendstichproben 1995 bis 1999 ermittelt. Es zeigt sich, dass der Wunsch nach "Selbstergaenzung" durch das Fahrzeug im Zuge gesellschaftlicher Veraenderungen zunimmt. Die Aenderungen in den beiden anderen Werten, die Abnahme der Wichtigkeit von "Sicherheit/Qualitaet" und die Zunahme der Wichtigkeit von "Pragmatik", konnten als entwicklungsspezifische Veraenderungen erklaert werden. Befunde zur hohen positionalen Stabilitaet dieser Variablen im betrachteten Alterszeitraum verdeutlichen, dass typische fahr- und fahrzeugbezogene Werthaltungen schon vor Erwerb des Fuehrerscheins hoch intern konsistent und zeitlich relativ stabil ausgepraegt sind. Clusteranalytisch konnten fuenf Gruppen von Befragten identifiziert werden, die sich in ihren fahr- und fahrzeugbezogenen Werthaltungen durch typische Werteprofile voneinander unterscheiden. Diese fuenf Gruppen wurden anhand einer Reihe von psychologischen und soziodemographischen Personenmerkmalen charakterisiert. Es konnte gezeigt werden, dass typische fahr- und fahrzeugbezogene Werthaltungen starke Beziehungen zu beziehungsweise Entsprechungen in individuellen Werthaltungen, in Persoenlichkeitsmerkmalen, in umweltrelevanten Einstellungen und anderen Bereichen aufweisen.Die Befunde dieses Kapitels legen es nahe, solche fahr- und fahrzeugbezogenen Werte noch staerker als bisher in die Verkehrs- und Mobilitaetsforschung einzubeziehen. Da diese Werte die psychischen Funktionen des Autobesitzes oder des Autofahrens in gut voneinander abgrenzbaren Personengruppen erfassen und vorhersagen lassen, bieten sie die Moeglichkeit zur Entwicklung spezifischer Kommunikations- und Interventionsansaetze. (A) Siehe auch Gesamtaufnahme des Buches, ITRD-Nummer D352788.

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Library number
C 28324 (In: C 28314) /83 / ITRD D352798
Source

In: Mobilitaet im Jugend- und Erwachsenenalter : eine fünfjährige Längsschnittstudie zu Mobilitätsformen, Fahrzeugvorlieben, Freizeit- und Risikoverhalten und deren Abhängigkeit von Umwelt- und Technikeinstellungen, Werten und Persönlichkeiten, 2002, p. 292-328, 17 ref.

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