Fahreignung nach Hirnschaedigung : Erfahrungen aus der klinischen Praxis der Begutachtung und Beratung / Driving ability after stroke : experiences in clinical practice of assessment and consultation.

In Deutschland erleiden jedes Jahr circa 500.000 Menschen einen Schlaganfall oder eine Gehirnblutung, ca. eine Million Menschen leben mit den Folgen einer Hirnschaedigung. Gerade in unserer auf Mobilitaet ausgerichteten Gesellschaft ist deshalb die Abklaerung der Fahreignung nach einer Hirnschaedigung fuer viele Patienten von zentraler Bedeutung. Trotzdem bestehen in den Angeboten von Diagnose und Beratung teilweise noch grosse Luecken und die Betroffenen werden immer noch gar nicht oder falsch ueber die bestehenden rechtlichen Hintergruende informiert. In Interviews mit ehemaligen Patienten einer Rehabilitationsklinik wurde sowohl eventuellen Veraenderungen im Fahrerverhalten der Betroffenen nachgegangen als auch ihren Erfahrungen im Umgang mit den Fahrerlaubnisbehoerden. Die Ergebnisse zeigen zum einen den verantwortungsvollen Umgang der Patienten mit der Thematik im Sinne einer Risikohomoeostase. Sie belegen zum anderen die Wichtigkeit von transparenter Aufklaerung und Beratung und weisen in die Richtung, Standards im Sinne der betroffenen Patienten auch an anderen Rehabilitationskliniken zu initiieren. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: In Germany approximately 500,000 people per year are suffering an apoplectic stroke, one million people are living with the consequences of this incident. In a society which is focused on mobility, assessing the driving ability of such patients is essential. Nevertheless there is still a lack in diagnosis and consultation and patients frequently get wrong or incomplete information concerning the legal background. In the present study we evaluated the actual situation by interviewing former patients of a rehabilitation clinic. Questions concerned possible changes in personal driving behaviour and the experiences of patients in dealing with the relevant public authorities. The results show that patients handle the situation responsibly. These findings also document the importance of such measures and point in the direction to initialize standard procedures and to enhance transparency in consulting. (Author/publisher).