Die Aufgabe von Fahrerassistenzsystemen (FAS) sollte nach Ansicht des ADAC darin bestehen, Autofahrer bei ihrer Fahraufgabe sinnvoll zu unterstuetzen und primaer zur Erhoehung der Verkehrssicherheit sowie sekundaer zur Verbesserung des Fahrkomforts beizutragen. Eine entscheidende Rolle spielt die richtige Ausgestaltung der Schnittstelle zwischen der Technik und dem Menschen, um den Fahrer tatsaechlich zu entlasten. Bei der Bewertung der Wirkungen von FAS sollten nicht nur die kurzfristigen Vorteile, sondern auch eine moegliche langfristige Verhaltenskompensation, die zu mehr Risikobereitschaft oder Monotonie und damit erhoehtem Unfallrisiko fuehren kann, beruecksichtigt werden. Durch den Einsatz von FAS duerfen die Fahrer nicht aus ihrer Verantwortung entlassen oder bevormundet werden, ihr Handlungsspielraum darf nicht eingeschraenkt werden. Autonomes Eingreifen in das Fahrgeschehen mit automatischem Ausloesen von Aktionen wie Bremsen oder Lenkeingriff kann dann akzeptiert werden, wenn der Fahrer bereits die Kontrolle verloren hat oder das System uebersteuerbar ist - zum Beispiel wie beim Elektronischen Stabilitaets-Programm (ESP) oder der Pre-Save-Bremse. Stellvertretend fuer alle Autofahrer stellt der ADAC unter anderem folgende Forderungen an die Automobilindustrie und Politik: Jedes Fahrzeug muss kuenftig mit ESP ausgestattet werden; die Elektroniksysteme muessen ohne weitere Verbote zur Erhoehung der Verkehrssicherheit beitragen; durch den Einsatz von FAS duerfen die Fahrer nicht aus ihrer Verantwortung entlassen oder bevormundet werden; vor der Einfuehrung der Systeme muessen die kritischen Fragen rund um den Datenschutz geklaert werden. Plenarvortrag zur Tagung "Integrierte Sicherheit und Fahrerassistenzsysteme" der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik, Wolfsburg, 12. und 13. Oktober 2006. Siehe auch Gesamtaufnahme der Tagung, ITRD-Nummer D358921.
Abstract