Fahrradunfälle mit und ohne Fahrradhelm.

Author(s)
Hausotter, W.
Year
Abstract

Die Analyse der Unfallabläufe bei Radfahrern zeigt zwei unterschiedliche Mechanismen: Beim Aufprall mit dem Rad gegen ein Hindernis oder beim Sturz des Radfahrers ist in erster Linie der Kopf durch das Anschlagen gefährdet, beim Angefahrenwerden dagegen ist das Verletzungsmuster sehr unterschiedlich und ergibt sich aus der Lokalisation des Aufpralls. Neben dem Kopf sind auch andere Körperregionen gefährdet, zum Beispiel ergeben sich häufig Wirbelsäulen- und Thoraxtraumen. Bei den tödlich verlaufenden Fahrradunfällen kam es überwiegend zu Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern, vor allem mit einem Pkw oder Lkw. Todesursachen sind überwiegend Schädel-Hirn-Verletzungen. Am häufigsten verunfallen Radfahrer im Alter von 14 bis 24 Jahren. Die Schutzwirkung von Helmen ist am grössten bei leichten und mittelschweren Traumen, bei schwerster Gewalteinwirkung auf den Kopf ist die Grenze der Schutzwirkung erreicht. Nach den bisherigen Erfahrungen, besonders mit Motorradunfällen, ist das Tragen eines Schutzhelms auch beim Radfahren zu fordern. Verschiedene Forschungsergebnisse, die die Wirksamkeit des Tragens von Helmen belegen, werden zitiert. Bei einer neueren Untersuchung von 3.232 Unfällen mit Radfahrern wurde festgestellt, dass die Helmtragequote von 0 Prozent (1991) auf 3,6 Prozent (1998) stieg. Verunfallte Radfahrer mit Helm blieben häufiger unverletzt oder trugen nur weniger schwere Verletzungen davon. Bei den kritisch bis maximal Verletzten ergab sich ein geringes Überwiegen der Radfahrer mit Helm, was an den geringen Fallzahlen der Radfahrer mit Helm liegen könnte (36 von 3.232 Personen). Das Tragen von Fahrradhelmen ist eher bei Kindern und Jugendlichen verbreitet. Durchschnittlich wird die Quote der helmtragenden Radfahrer aller Altersgruppen im Westen mit 5 Prozent, im Osten mit 4 Prozent beziffert.

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Publication

Library number
C 16425 [electronic version only] /80 /83 / ITRD D344683
Source

Versicherungsmedizin, Vol. 52 (2000), No. 1, p. 28-32, 15 ref.

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