Fruchtsaft und Obstkonsum als Erklärung hoher Methanolspiegel : Grenze der Begleitstoffanalytik in der Nachtrunkbegutachtung?

Author(s)
Stiller, D. Kleiber, M. Klintschar, M. Augustin, C. & Heinemann, A.
Year
Abstract

Im Falle von Nachtrunkeinlassungen ist die Begleitstoffanalyse (BGA) ein anerkanntes Instrument zu deren Ueberpruefung. Methanol ist einer der forensisch relevanten Begleitalkohole, die bei der Begleitstoffanalyse ueberprueft werden. Oft kann die BGA den Nachtrunk weder bestaetigen noch ausschliessen, ein erhoehter Methanolspiegel hat deshalb als Marker fuer eine stundenlang vorbestehende Ethylalkoholbeeinflussung von mehr als 0,5 bis 0,7 Promille eine besondere Bedeutung. Oft gehoerte Einlassungen zur Erklaerung erhoehter Methanolspiegel sind nach Erfahrung von Rechtsmedizinern der Genuss von Obst, so zum Beispiel Orangen, Pampelmusen, Birnen und auch Tomaten, Saftkonsum oder eine Methanolexposition am Arbeitsplatz. Es werden zwei Fallbeispiele vorgestellt, in denen diese Einlassungen experimentell ueberprueft wurden. Im ersten Fall wurde der Methanolspiegel mit dem Genuss verdorbenen Fruchtsafts begruendet, im zweiten Fall wurde ein Nachtrunk mit Klosterfrau-Melissengeist beziehungsweise eine Diaet mit Obst angegeben. Ob Methanolspiegel nach dem Konsum von Obst tatsaechlich hoch ansteigen koennen, wurde in Probandentests untersucht. Bei einigen Probanden wurden hohe Methanolspiegel von etwa 10mg/l nach exzessivem Obst- und Fruchtkonsum vorgefunden. Bei der Bewertung dieser Spiegel als Marker fuer eine chronische Alkoholbelastung ist deshalb Vorsicht geboten. Verdorbener Obstsaft enthaelt lediglich geringe Konzentrationen von Alkohol und Methanol. Fachbeitrag zum 34. Kongress der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin (DGVM e.V.), Heidelberg, 15. bis 17. Maerz 2007. Siehe auch Gesamtaufnahme des Kongressberichtes, ITRD-Nummer D362501.

Request publication

16 + 2 =
Solve this simple math problem and enter the result. E.g. for 1+3, enter 4.

Publication

Library number
C 45852 (In: C 45829 S) /83 / ITRD D362524
Source

In: Kongressbericht 2007 der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM e.V.), zugleich 50-jähriges Jubiläum der Fachgesellschaft DFVM : 34. Kongress, Heidelberg, 15. bis 17. März 2007, Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen : Mensch und Sicherheit ; Heft M 195 (2008), p. 142-144, 12 ref.

Our collection

This publication is one of our other publications, and part of our extensive collection of road safety literature, that also includes the SWOV publications.