Das Referat befasst sich mit grundlegenden Problemen des Fahrradverkehrs in Polen und beleuchtet technische, soziale und gesetzliche Aspekte, die bei der Planung und Realisierung einer Fahrradinfrastruktur auftreten. Die Benützung des Fahrrads als Fortbewegungsmittel und Freizeitgerät hat in den 90er Jahren stark zugenommen. In den 80er Jahren wurde das Fahrrad noch als Element antisozialistischer Aktivitäten betrachtet, weshalb auch keine Fahrradinfrastruktur geschaffen wurde. Allerdings war Radfahren auch damals eine beliebte Freizeitaktivität. Inzwischen hat sich die Einstellung zum Radfahren grundlegend geändert, es ist nicht nur als Freizeitaktivität in Mode, sondern in kleinen und mittelgrossen Städten wird das Fahrrad häufig als alternatives Verkehrsmittel benutzt. Die Lokalbehörden berücksichtigen in der Stadt- und Verkehrsplanung das Fahrrad und führen verschiedene lokale Programme zur Entwicklung einer Fahrradinfrastruktur durch. Es wird erwartet, dass eine fahrradfreundliche Politik bei den Lokalwahlen Stimmengewinne bringt. Die Einstellungsaenderung ist auf die Öffnung der Grenzen zurückzuführen. Es existiert eine intensive Zusammenarbeit mit Lokalbehörden in Westeuropa. Nicht zuletzt ist die Einstellungsaenderung als Ergebnis des Demokratisierungs- und Übergangsprozesses zu betrachten. (A)
Abstract