Gesichtsfeld und Verkehr : Wie funktioniert das periphere Sehen? [Visual field and road traffic : how does peripheral vision function?]

Author(s)
Lachenmayr, B.
Year
Abstract

Peripheral vision is very important for visual perception in all fields of traffic. The central visual field is most important because the major part of information input occurs here. The peripheral parts of the visual field have excellent motion detection and the capability to perceive flicker stimuli. In addition to the central visual field the horizontal parts to the left and right are important, especially for road traffic. Information input occurs in a continuous sequence of saccadic eye movements which transport critical objects into the fovea. After fixation, the observer analyses the object and decides whether or not a reaction is necessary. Triggering of a saccadic eye movement only can occur if the critical object is suprathreshold in size, contrast, colour, motion and temporal modulation. This is the reason why perception of peripheral objects needs more time than the perception of objects in the fovea. Without an intact central and peripheral visual field participation in traffic is not possible. (Author/publisher) German abstract: Das periphere Sehen ist von immenser Wichtigkeit für die visuelle Wahrnehmung im Bereich aller Verkehrsdisziplinen. Von besonderer Bedeutung ist der zentrale Teil des Gesichtsfelds, da sich hier in der Regel der wichtigste Anteil des Informationszustroms abspielt. Die peripher gelegenen Anteile verfügen insbesondere über eine exzellente Bewegungswahrnehmung und die besondere Fähigkeit, zeitlich veränderliche Reize (Flimmerreize) wahrzunehmen. Neben dem zentralen Gesichtsfeld ist v.a. der horizontale Bereich nach links und rechts von entscheidender Bedeutung, speziell für die Wahrnehmung im Straßenverkehr. Binokular muss ein normales Gesichtsfeld vorliegen, damit eine sichere Teilnahme am Verkehr möglich ist. Die Informationsaufnahme erfolgt dergestalt, dass ein kritisches Objekt im parazentralen oder peripheren Gesichtsfeld zunächst überschwellig wahrgenommen wird. Es erfolgt dann eine Blickzuwendungssakkade, die das Objekt zur fovealen Fixation führt. Dann analysiert der Betrachter das Objekt und entscheidet, ob eine entsprechende Reaktion notwendig wird. Die Auslösung einer Blickzuwendungssakkade setzt voraus, dass das kritische Objekt hinsichtlich Größe, Kontrast, Farbe, Bewegung und zeitlicher Modulation überschwellig ist. Die Verarbeitung von peripher wahrgenommenen Objekten benötigt daher mehr Zeit als von solchen, die unmittelbar foveal auftauchen. Ein intaktes zentrales und peripheres Gesichtsfeld ist folglich eine unabdingbare Voraussetzung für die Teilnahme in allen Verkehrsbereichen. (Author/publisher)

Publication

Library number
20071975 ST [electronic version only]
Source

Ophthalmologe, Vol. 103 (2006), No. 5 (May), p. 373-376, 378-381, 14 ref.

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