Zum heutigen Zeitpunkt kann die bauliche und betriebliche Situation während und nach der Sanierung des Gotthard-Strassentunnels kaum abgeschätzt werden. Wird überhaupt eine zweite Tunnelröhre gebaut, um während der Sanierung den Verkehrsfluss auf der Gotthardachse durchgehend aufrechtzuerhalten? Wird eine allfällige zweite Tunnelröhre künftig ein- oder doppelspurig betrieben? Es ist durchaus nicht abwegig anzunehmen, dass — wenn erst einmal eine zweite Tunnelröhre gebaut ist — ein sehr starker politischer Druck für einen doppelspurigen Betrieb beider Röhren entstehen wird und eine Änderung der Bundesverfassung angestrebt werden könnte. In diesem Zusammenhang wird in der Öffentlichkeit und in den zuständigen politischen Gremien nicht nur die Kapazitätsfrage, sondern auch immer wieder die Verkehrssicherheitsfrage aufgeworfen. Die bfu hat bereits im Jahr 2002 die sicherheitstechnischen Auswirkungen des Baus einer zweiten Tunnelröhre am Gotthard analysiert. Damals wurde diese Frage wegen des sehr schweren Unfalls vom 24. Oktober 2001 mit 11 getöteten Personen in der Öffentlichkeit diskutiert. Die infolge der Sanierung wieder erlangte Aktualität dieser Fragestellung veranlasste die bfu, die Analyse von 2002 zu überprüfen und wo nötig zu aktualisieren. (Author/publisher)
Abstract