Grenzwerte der absoluten Fahruntüchtigkeit bei Alkohol-Psychopharmaka-Kombinationen.

Author(s)
Eulitz, J. & Erfurt, C.
Year
Abstract

In der heutigen Industriegesellschaft ist die Einnahme von Tranquilizern zur Behebung von Indispositionen jeglicher Art und zur Stimulation der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit ein Alltagsphänomen. Im Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Akademie Dresden wurden die Leistungen von 59 Probanden in mehreren Versuchsserien mit Hilfe des Determinationsgerätes, des Linienverfolgungstestes, an einem Tachistoskop und beim 2d-Test ebenso wie subjektive Befindlichkeit und Reaktionszeit unter dem Einfluss einer Blutalkoholkonzentration (BAK) von 1,1 beziehungsweise 1,0 Promille, Diazepam und Diazepam-Alkohol-Kombinationen. Die alleinige akute Aufnahme von Diazepam ist bei üblicher Dosierung nicht geeignet, eine Fahrunsicherheit im Sinne des Strafgesetzbuches (StGB) zu verursachen. Bei einer ungewöhnlich hohen Einmalgabe von 0,4 mg/kg pro Person wurden Leistungsverluste registriert, wie sie bei einer BAK von 0,7-0,8 Promille zu Tage treten. Bei Äthanol-Diazepam-Kombinationen kann eine Minderleistung registriert werden, die derjenigen von 1,1 Promille etwa im Falle einer Aufnahme von 0,4 mg/kg Diazepam plus 0,3 Promille gleichkommt. An den einzelnen Testgeräten wurde eine teils additive, teils überadditive Wechselwirkung beobachtet. In der rechtsmedizinischen Praxis ergeben sich Alkohol- und Sedativa-Konsum zumeist aus persönlichen Konfliktsituationen, aus denen heraus Leistungsminderungen auftreten können, die auch ohne zusätzliche Beweisanzeichen zur Beurteilung als fahruntuechtig führen können.

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C 6766 (In: C 6763 S) /83 / IRRD 329688
Source

In: Kongressbericht der 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V. in Verbinding mit der 33. Fortbildungsveranstaltung der Sektion Verkehrspsychologie des Bundesverbandes Deutscher Psychologen BDP, Heidelberg, 1.-3. April 1993, p. 17

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