Neben dem Verformungswiderstand bei Waerme und der Rissresistenz bei Kaelte ist die Ermuedungsbestaendigkeit gegenueber wiederholten Lastwechseln eine unverzichtbare Eigenschaft von Asphaltbetonen. Aus diesem Grunde wurde die Anzahl ertragbarer Lastwechsel bis zum Bruch an unterschiedlich zusammengesetzten Asphaltbetonen 0/11 in Zug-Schwellversuchen bei vier verschiedenen Prueftemperaturen bei Anwendung des Prinzips der Kreuzklassifikation untersucht. Bei den Asphaltbetonen 0/11 wurden der Bindemittelgehalt, der Fuellergehalt und die Bitumensorte systematisch variiert. Fuer die Zug-Schwellversuche wurden prismatische Probekoerper in Richtung ihrer Laengsachse mit einer Unterspannung beaufschlagt, welche der zur Prueftemperatur gehoerende kryogenen Zugspannung entsprach. Der kryogenen Zugspannung wurden als Schwellasten mechanische (verkehrslastbedingte) Spannungen ueberlagert. Als Ergebnis der Untersuchungen ist festzuhalten, dass die Ermuedungsbestaendigkeit von Asphaltbetonen mit harten oder mittelharten Bitumen als Bindemittel mit steigendem Bindemittelgehalt und steigendem Fuellergehalt zunimmt. Die Anzahl der ertragbaren Lastwechsel erreicht in Abhaengigkeit von der Temperatur ein Maximum, welches beim Einsatz weicher Bitumen etwa bei minus 20 Grad Celsius und beim Einsatz harter Bitumen in der Naehe des Gefrierpunktes zu finden ist. Eine Steigerung der Beanspruchung bewirkt eine Verringerung der Bruchlastwechselzahl, die einem Potenzgesetz folgt, dessen Exponent deutlich von der Temperatur abhaengt. Die gefundenen Zusammenhaenge konnten formelmaessig beschrieben werden. Wegen der zahlreichen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Einflussgroessen ist es dennoch nicht moeglich, den Einfluss einer einzelnen kompositionellen Massnahme auf die Ermuedungsbestaendigkeit der Asphaltbetone durch eine einzige Masszahl zu beschreiben.
Abstract