Vor dem Hintergrund über die Diskussion der Absenkung des Promille-Grenzwertes von derzeit 0,8 Promille auf 0,5 Promille werden prospektive Auswirkungen für die Sicherheit im Strassenverkehr dargelegt. Es wird der Standpunkt vertreten, dass die Verringerung des Promille-Grenzwertes kaum Einfluss auf exzessive Trinkgewohnheiten haben wird. Damit wird eine Reduzierung schwerer Verkehrsunfälle infolge hoher Alkoholisierung in Frage gestellt. Im Hinblick auf die hohe Gefährdung durch junge Kraftfahrzeugführer werden jugendspezifische Risiken beschrieben. Anhand von Fallbeispielen wird die Komplexität des Bedingungsgefüges für übermässigen Alkoholkonsum als Hintergrund für Trunkenheitsfahrten bei jungen Kraftfahrern aufgezeigt. Es wird vorgeschlagen, bei Fahranfängern im Rahmen des Führerscheins auf Probe den Grenzwert für die Anordnung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung auf 1,1 Promille abzusenken, um frühzeitige Interventionsmöglichkeiten - zum Beispiel durch die Teilnahme an einem Nachschulungskurs - zu gewinnen. Beitrag zum Symposium '97 - Mensch und Sicherheit.
Abstract