Inline-Skating - Aspekte der Fahrdynamik, der Biomechanik und der Unfallanalytik : eine Literaturübersicht.

Author(s)
Brügger, O. & Stüssi, E.
Year
Abstract

Die bisher publizierten Studien zum Inline-Skating wurden hinsichtlich ihrer sicherheitsrelevanten Erkenntnisse in den Bereichen Fahrdynamik, Biomechanik und Unfallanalytik ueberprueft. Am besten erfasst ist das Thema Fahrdynamik: 85 Prozent der Freizeit-Skatenden sind auf Fusswegen mit einer Geschwindigkeit von 15 bis 20 Stundenkilometern unterwegs. Ihr Breitenbedarf fuer eine Fahrt in der Ebene betraegt rund 1,50 Meter. Fuer das Bremsmanoever steigt dieser auf bis zu 4 bis 6 Meter an, wobei beim Anwenden einer korrekt ausgefuehrten Fersenstopp-Technik rund zwei Meter ausreichen wuerden. Die Laenge des Bremsweges ist abhaengig vom Fahrniveau. Zwar vermoegen gute Inline-Skatende schneller abzubremsen, aber auf allen Fertigkeitsstufen beanspruchen sie einen laengeren Bremsweg als alle anderen Verkehrsteilnehmenden. Die naturwissenschaftliche Erforschung des Inline-Skatings beschaeftigt sich im Bereich der Biomechanik noch mit sehr grundlegenden Fragen. Bisher wurden einzig im Bereich des Leistungssports die Bewegungen fuer einen optimalen Start und fuer die Geradeausfahrt in der Ebene detailliert beschrieben. Erforscht wurde zudem auch der Einfluss von Helm, Handgelenk- und Ellbogenschonern. Bei den meisten getesteten Produkten konnte eine protektive Wirkung nachgewiesen werden, hingegen konnte eine Ueberlastung der Knochen, Knorpel und Gelenke als Folge der beim Fahren auf rauer Unterlage erzeugten Vibrationen nicht ausgeschlossen werden. Das Unfallgeschehen ist relativ gut beschrieben: Beim Inline-Skating verletzen sich in der Schweiz durchschnittlich rund 12.000 Personen pro Jahr. Eine grobe Abschaetzung auf Grund der zahlreichen Studien zum Unfallgeschehen beim Inline-Skating ergibt eine Anzahl von mehr als einer Million Menschen weltweit, die sich jaehrlich beim Inline-Skating so stark verletzen, dass eine aerztliche Behandlung erforderlich wird. Der Verlust des Gleichgewichts ist der haeufigste Unfallhergang, das Handgelenk der am haeufigsten verletzte Koerperteil. Die Fraktur ist die dominierende Verletzungsart. Als Unfallursache werden fehlendes fahrtechnisches Koennen, zu hohe Risikobereitschaft und unaufmerksames Fahren auf unregelmaessiger Unterlage angefuehrt. Die Verletzungsfolgen eines Sturzes koennen mit einer optimalen Schutzausruestung verhindert oder zumindest stark abgeschwaecht werden. Fazit der Literaturuebersicht ist, dass in verschiedenen Bereichen noch Luecken existieren, die es mit Forschungsarbeiten zu schliessen gilt. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353179. (KfV/A).

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Library number
C 50594 (In: C 50593 [electronic version only]) /83 / ITRD D353180
Source

In: Inline-Skating: Unfallgeschehen und -prävention : Literaturübersicht - Unfallstudie - Schutzverhalten, bfu-Report No. 50, ISBN 3-908192-16-1, 2003, p. 3-83

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