Das Programm "avanti" wurde mit dem Ziel erstellt, Fuehrerscheinbewerbern vor einer Eignungsbegutachtung Wege zur Foerderung ihrer individuellen Eignung zu zeigen. "Avanti" ist eine Massnahme ohne Rechtsfolgen und besteht aus einer einleitenden Fuehrerschein-Beratung, einer Gruppen- oder Einzelmassnahme sowie aus einer abschliessenden Begutachtung. Die Eignungsuntersuchung durch eine Begutachtungsstelle fuer Fahreignung (BfF) gilt ebenfalls als Bestandteil von "avanti". Fuer das Angebot psychologischer Einzelfoerderung durch verkehrspsychologische Einrichtungen sprechen auf Kundenseite zeitliche Probleme, der Wunsch nach Vertraulichkeit bei Personen, die in der Oeffentlichkeit stehen, und sprachlich-kulturelle Probleme. Die Einzelfoerderung nach dem Modell "avanti" folgt folgenden 4 wesentlichen Grundprinzipien: 1. Psychodynamisches Verstaendnis des Symptoms als einem persoenlichen Loesungsversuch; 2. Freiwillig gewaehlte Verbesserung in der "symptomfreien" Lebensfuehrung; 3. Veraenderung des Symptoms; 4. Einuebung mittels dokumentierter Selbstbeobachtung ueber einen laengeren Zeitraum. Im 1. Halbjahr 2001 wurden im Raum Bremen, Bremerhaven, Hamburg und Luebeck 202 Fuehrerscheinberatungen durchgefuehrt. In diesem Zeitraum nahmen 25 Personen an Gruppen- und 51 Personen an Einzelmassnahmen teil. Da in Luebeck noch keine Gruppenfoerderung durchgefuehrt wurde, sind die Einzelmassnahmen ueberrepraesentiert. Es kann davon ausgegangen werden, dass beide Angebote etwa zu gleichen Teilen angenommen werden. Sprachliche Schwierigkeiten waren am haeufigsten ausschlaggebend fuer die Entscheidung zur Einzelfoerderung. Zu den Anforderungen an den Coach gehoeren umfangreiche Kenntnisse in Verkehrspsychologie. Erforderlich ist eine gruendliche Ausbildung und begleitende Erfahrungsbildung in Psychodynamik. Es existiert eine ganze Reihe von Kriterien fuer die Beurteilung der Qualitaet von Kursen und Kursleitern. Haeufig werden diese jedoch in einen quasi objektiven Massstab gewandelt. Alle Leitlinien zur Begutachtung, Ausbildung und Qualitaetssicherung koennen die Frage nicht beantworten, in welchem Geist, mit welcher Einstellung eine Taetigkeit verrichtet wird. Bei der Beurteilung von Qualitaet darf man sich daher nicht nur auf Messbares und Formales stuetzen. Vielfach wird die herausragende Stellung der positiven Beziehung fuer den Behandlungserfolg in der Psychotherapie betont. Aspekte einer guten Beziehung sind unter anderem ein Klima des Angenommenseins, der Gleichwertigkeit und der Ermutigung. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346886. (KfV/A).
Abstract