Ist der Patient noch fahrtüchtig? : die Schmerzen sind mit Opioiden unter Kontrolle, aber ...

Author(s)
Von Meyer, L.
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Abstract

Die Therapie mit Opioiden kann einen negativen Einfluss auf die Fahrtuechtigkeit haben. Eine Fahrtuechtigkeit ist insbesondere zu Behandlungsbeginn, bei Dosissteigerung und unter Beikonsum anderer zentralnervoes wirksamer Substanzen zu erwarten. Dies gilt vor allem in Kombination mit Alkohol und Sedativa oder Antidepressiva. So kann die Frage der Fahrtauglichkeit unter Opioidlangzeittherapie weder eindeutig bejaht noch rigoros verneint werden. Auch im Hinblick auf die gesetzlichen Bestimmungen ist das Fahren unter dem Einfluss von Morphin und Opioiden nicht generell untersagt. Es stellt dann keine Ordnungswidrigkeit nach Paragraf 24 a(2) Strassenverkehrsgesetz (StVG) dar, wenn Morphin vom Arzt verordnet und ordnungsgemaess eingenommen wurde. Der Straftatbestand der relativen Fahruntuechtigkeit nach Paragraf 316 Strafgesetzbuch (StGB) ist nur erfuellt, wenn nach Aufnahme anderer berauschender Mittel typische Auffaelligkeiten und Ausfallerscheinungen auftreten, die zur Fahruntuechtigkeit fuehren. So muss die Fahrtuechtigkeit eines Patienten im Einzelfall beurteilt werden. In der Einstellungsphase, bei Dosiserhoehung und bei schlechtem Allgemeinzustand ist von fehlender Fahreignung auszugehen. Bei stabilem Verlauf, gutem Befinden und wenn der Patient zur kritischen Selbstpruefung faehig ist, kann hingegen eine Fahrtauglichkeit durchaus gegeben sein. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: Acute ingestion of opioids is associated with various side effects, such as nausea, dizziness and light-headedness that can impair a person's fitness to drive. Over the long-term, however, tolerance to the opioids develops, and such negative effects decrease. Numerous studies have shown that even high-dose opioid use does not necessarily abolish a person's fitness to drive. A stable dose, absence of co-consumption of other psychotropic drugs, and a good general state of health of the patient may well be associated with continuing ability to drive. Patients who are able to critically assess their own situation should be given appropriate information. (Author/publisher)

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Library number
C 36305 [electronic version only] /83 / ITRD D358300
Source

MMW-Fortschritte der Medizin, Vol. 148 (2006), No. 18, p. 33-34

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