Jahrgang 1933 : therapeutische Interventionen bei älteren Menschen : ein Fallbeispiel.

Author(s)
Opper, K.-H.
Year
Abstract

Die demografische Entwicklung in Deutschland ist, wie in den meisten anderen modernen Staaten auch, gekennzeichnet durch einen Bevoelkerungsrueckgang und eine sich veraendernde Alterspyramide infolge steigender Lebenserwartung. Die Generation, die in der Nachkriegszeit erwachsen wurde und den wirtschaftlichen Aufschwung als junge Erwachsene erlebte, hat ein besonderes Verhaeltnis zum Auto als Statussymbol, als sichtbares Zeichen individuellen Wohlstands und als Vehikel mobiler Unabhaengigkeit. Vermutlich wird der Anteil aelterer Menschen in verkehrspsychologischen Beratungsstellen und Praxen ebenfalls zunehmen. Bei jeder therapeutischen Intervention muss daran gedacht werden, welche existenzielle Krise der Entzug der Fahrerlaubnis fuer diese Personengruppe verursacht. "Ich bin in 40 Jahren nicht ein einziges Mal angehalten worden! Warum werde ich jetzt wie ein Schwerverbrecher behandelt, nur weil ich einen Fehler gemacht habe?" Solche und aehnliche abwehrende Aeusserungen stehen oft am Beginn der Arbeit. Therapeut und Therapeutin haben sich auf heftige Widerstaende einzustellen, wenn sie eine selbstkritische Auseinandersetzung mit delikttraechtigem Verhalten einfordern. Entscheidend fuer den Erfolg wird sein, wie gut die spezifische biographische Situation beruecksichtigt und behutsam mit altersbedingten Einschraenkungen umgegangen wird. Der Beitrag versucht, an einem Fallbeipiel exemplarisch zu entwickeln, wie ein historisch fundierter Zugang aussehen kann, damit Veraenderungsprozesse eingeleitet und strukturiert und auch ueber den Abschluss der Therapie hinaus begleitet werden koennen. (A) Beitrag zum 1. BNV-Kongress "Therapie und Begutachtung: Bruecken, Nahtstellen, Veraenderungen in Praxis und Theorie", Kassel, 17.-18.09.2004.

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Publication

Library number
C 40980 (In: C 40964 [electronic version only]) /83 / ITRD D360114
Source

In: Verkehrstherapie, Schriftenreihe Bundesverband Niedergelassener Verkehrspsychologen, No. 1 (Oktober 2005), p. 258-265

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