Für das Verhältnis von Jugendlichen zur Arbeit können vier unterschiedliche Konzepte festgestellt werden: das arbeitsorientierte Lebenskonzept, das zwischen Arbeit und Privatleben ausbalancierte Lebenskonzept, das familienorientierte sowie das freizeitorientierte Lebenskonzept. Arbeit und Beruf haben für die Mehrheit der Jugendlichen einen zentralen Stellenwert entweder als dominante Perspektive oder als gleichgewichtige mit dem Privat- und Familienleben. Die klassische Karriere-Orientierung und vordringlich materiell bestimmte Interessen finden sich kaum noch. Bemerkenswert ist die deutlich sichtbare Tendenz zur Angleichung der Lebenskonzepte der Geschlechter, auch die meisten jungen Frauen suchen Selbstverwirklichung durch die Inhalte beruflicher Tätigkeit. Bei den Ansprüchen an Arbeit stehen inhaltliche Interessen und kommunikative Bedürfnisse im Vordergrund. Die Vielfalt der Freizeitorientierungen und -verhaltensweisen lässt sich zu drei grossen Typen bündeln: Der erste Typ wird durch eine stark aktive individuell verbrachte Freizeit gekennzeichnet. Der zweite Typ ist stark erlebnisorientiert, während der letzte Typ sich auf eine mehr regenerative und relativ passive Freizeitgestaltung bezieht. Insgesamt besteht eine gewisse Autonomie des Freizeitbereichs gegenüber der Arbeit, über die Arbeit werden immer weniger gemeinsame Aktivitätsformen ausserhalb der Arbeit initiiert. Titel in Englisch: Youth: Work and leisure time. Referat zur ersten Interdisziplinären Fachkonferenz "Junge Fahrer und Fahrerinnen", 12.-14. Dezember 1994 in Köln, veranstaltet im Rahmen der Kampagne "Rücksicht kommt an" des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) und des deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V. (DVR).
Abstract