Jugend und Mobilität.

Author(s)
Rauh, W. Adam, G. Heinzlmaier, B. Regner, K. Riegler, A. Schmidt, L. & Simma, A.
Year
Abstract

Jugendliche haben ein extrem hohes Unfallrisiko. Im Alter zwischen 15 und 25 Jahren fällt für die meisten jungen Menschen die Entscheidung, wie sie für den Rest ihres Lebens die Mobilität organisieren. Eine freie Verkehrsmittelwahl erfordert Mobilitätswissen. Dieses können zwei Drittel der Eltern ihren Kindern nicht vermitteln. In Österreich leben etwa 2 Millionen 10- bis 30jaehrige. In kleineren Orten fühlen sich Jugendliche in ihrer Mobilität stark eingeschränkt. Bis zum Alter von 18 Jahren legen Jugendliche drei Viertel der Wege im Umweltverbund zurück. Im Alter von 21 bis 24 Jahren wird nur noch einer von vier Wegen im Umweltverbund zurückgelegt. Nach wie vor bestehen geschlechtsspezifische Rollenstereotype, beispielsweise gehören von 100 Autos, die Jugendliche besitzen, 61 jungen Männern. Das hohe Unfallrisiko von Jugendlichen ist einerseits ein "Anfängerrisiko", andererseits aber auch auf sozialpsychologische Faktoren der "Jugendlichkeit" zurückzuführen. Die Mobilitätsbedürfnisse von Jugendlichen sollten berücksichtigt werden. Das bedeutet vor allem, sie auch ohne Autos als vollwertige Verkehrsteilnehmende zu betrachten und sie in die Entscheidungsprozesse einzubinden. Strassen sind für Jugendliche Begegnungs-, Lebens- und Aufenthaltsraum. Durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und Wertschätzung kann die Verkehrsmittelwahl zugunsten des nichtmotorisierten Verkehrs beeinflusst werden. Jugendfreundlicher Öffentlicher Verkehr erfordert attraktive Tarife und flexible Angebote. Die in Österreich vorhandenen Angebote werden vorgestellt. Als Ergänzung zum Öffentlichen Verkehr gibt es zahlreiche Möglichkeiten wie Sammeltaxis, Discobusse, Hol- und Heimbringdienste sowie Taxigutscheine. In einem eigenen Kapitel werden Handlungsmöglichkeiten der Politik, Verkehrsunternehmen, Schulen, Betriebe und Dienstleistungsanbieter beschrieben. Besonders zielführend zur Erreichung eines jugendgerechten Verkehrssystems sind Kooperationen zwischen den mit dem Verkehr befassten Institutionen. Das abschliessende Kapitel enthält folgende Empfehlungen des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zur Jugendmobilität: Jugendfreundliche Gemeinden durch höhere Lebensqualität im Ort; Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinden für den Mobilitätsverbund; Erreichbarkeit für Jugendliche durch Bau- und Raumordnung sichern; Mobilitätschancen Jugendlicher im Mobilitaäsverbund erhöhen; Mobilität von Jugendlichen zu Fuss und per Fahrrad erleichtern; Änderungen verkehrsrelevanter Gesetze zugunsten Jugendlicher. (KfV/A). English abstract: This publication investigates young people's pattern and chances of mobility in Austria, their accident risk and the expectations they have vis-à-vis the Austrian transport system. The fundamental decision about mobility - influencing one's entire subsequent life, from the choice of where to work and where to live all the way to the risk of injury in a traffic accident - is taken in one's teens. Young people are free to decide on their future mobility only if they are adequately informed about the choices. This publication also analyses how young people can be involved in structuring roads and organising transport to match their requirements. To reduce the high risk of accidents when young people "take the wheel" (nine out of ten accident victims in this age group were travelling by car, moped or motorcycle at the time), steps to make public transport attractive to young people are particularly important. Successful examples of measures such as community taxis, shuttle parties, special buses for visitors to discotheques or taxi voucher systems reveal how young people's mobility can be ensured and made safer at reasonable cost. In addition, this publication points at ways in which communities, transport operators, firms and schools can take action to improve young people's chances of adequate mobility and enable them to travel more safely. (A)

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Publication

Library number
C 14938 [electronic version only] /72 / IRRD D335647
Source

Wien, Verkehrsclub Österreich VCÖ, 1999, 48 p., 56 ref.; VCÖ Wissenschaft & Verkehr ; No. 2/1999 - ISBN 3-901204-21-0

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This publication is one of our other publications, and part of our extensive collection of road safety literature, that also includes the SWOV publications.