Riskantes Verkehrsverhalten ist der wesentliche Faktor für Todesfälle und Gesundheitsbeeinträchtigungen im Jugendalter. Die Unfallstatistiken lassen steigende Tendenzen bei der Unfallrate jugendlicher motorisierter Zweiradfahrer erkennen, wobei eine Korrelation existiert mit zunehmender Motorleistung des Fahrzeugs. Es besteht die dringende Notwendigkeit eines altersadäquaten Erklärungsmodells und intensiver und effektiver Massnahmen zur Prävention des geschlechtsspezifischen riskanten Verkehrsverhaltens und einer verbesserten (Verkehrs-)Erziehung. Das Zustandekommen prekärer Verkehrssituationen und möglicher Verkehrsunfälle muss aus dem Blickwinkel eines potentiellen Wirkungszusammenhanges von Mensch, Fahrzeug und Situation betrachtet werden. Als Ursachen für das riskante Verkehrsverhalten müssen besonders die Entwicklungsaufgaben und der jugendspezifische soziale Lebensraum angesehen werden. Theoretische Grundlage für ein multidimensionales Erklärungsmodell bilden die Sozialisierungstheorie, entwicklungspsychologische sowie stresstheoretische Grundlagen. Die Stärkung von sozialen und personalen Ressourcenpotentialen des Jugendlichen steht bei den Bemühungen, die Tendenz zu riskantem Verkehrsverhalten zu minimieren, im Vordergrund.
Abstract