Nach den ersten Erfahrungen mit dem motorisierten Strassenverkehr als Insasse des Pkw der Eltern findet die erste selbständige technisch gestützte Verkehrsteilnahme des Kindes als Radfahrer statt. Bis zum Eintritt in die Schule können über 90 Prozent der Kinder radfahren. Die nächste Stufe in der Hierarchie der Verkehrsteilnehmer haben die motorisierten Zweiradfahrer inne: Mit 15 Jahren können Jugendliche ein Mofa fahren, ab 16 Jahre ein Leichtkraftrad. Neben Statusgewinn ist damit die Tatsache symbolisiert, den Kinderschuhen entwachsen zu sein. Der Erwerb des Führerscheins schliesslich hat für Jugendliche eine besondere Bedeutung, er ist untrennbar mit dem Erwachsenwerden verbunden. Der Führerschein ist ein wichtiger Indikator der Entwicklung und Autonomie. Ein Auto zu besitzen, bedeutet den Besitz eines eigenen privaten Raumes. Besonders für junge Männer ist das Auto mit bestimmten Gefühlsinhalten verbunden. Im Vergleich zu anderen Fahrzeugführern sind 18- bis 24jährige Kraftfahrer besonders häufig in Unfälle verwickelt, jedoch nur etwa 30 Prozent der Jugendlichen haben ein über das normale Anfängerrisiko hinausgehendes Sicherheitsrisiko. Zur differenzierten Beschreibung und Erklärung des Risikos bestimmter Personengruppen bietet sich die Einordnung der Jugendlichen hinsichtlich bestimmter Lebens- und Freizeitstile an. Referat, gehalten im Arbeitskreis IV (Leitung: Sabow,G) des 36. Deutschen Verkehrsgerichtstages 1998.
Abstract