Das Forschungsvorhaben wurde in folgenden Schritten abgearbeitet: a) Literaturanalyse in- und auslaendischer Quellen, b) Unfallanalyse von mehr als 1.300 Unfaellen pro 3 Jahre an ueber 600 Knotenpunkten, c) Erhebungen/Messungen an Knotenpunkten (113 Messungen an 34 Knoten), d) mikroskopische Verkehrssimulation und e) Erstellung eines Bemessungsverfahrens zum Nachweis der Qualitaetsstufen des Kfz-Verkehrsablaufs (QSV). Aus der Literatur ergab sich fuer die Regelungsart "rechts vor links" nur ein Kenntnisstand zum Einsatzbereich, der im HBS 2001 (Handbuch fuer die Bemessung von Strassenverkehrsanlagen) mit 600-800 Kfz/Stunde als Summe aller Zufahrten zusammengefasst wird. Unterhalb dieser Grenze wurden bereits frueher QSV definiert, die nun erstmals in der Praxis ueberprueft werden konnten. Die Ergebnisse der Arbeitsschritte sind (1) zur Verkehrssicherheit: es existiert kein statistisch gesicherter Zusammenhang zwischen der Verkehrsbelastung und der Unfallhaeufigkeit; unterschiedlich gestaltete Zufahrten eines Knotenpunktes erhoehen bei steigenden Kfz-Belastungen das Unfallaufkommen (Unfallrate bleibt aber konstant); Einmuendungen sind verkehrssicherer als Kreuzungen; (2) zu Kapazitaet und QSV: die Einsatzgrenzen (QSV D) betragen bei Kreuzungen 800 Kfz/Stunde und bei Einmuendungen 900 Kfz/Stunde; die Kapazitaetsgrenzen liegen bei 900 beziehungsweise 1.000 Kfz/Stunde; die QSV beinhalten gegenueber vorfahrtbeschilderten Knotenpunkten geringere Wartezeiten; mit einem einfachen Bemessungsverfahren kann der Nachweis der QSV gefuehrt werden, wofuer im Allgemeinen die Kenntnis der Knotenpunktgesamtbelastung in Kfz/Stunde genuegt, wobei Radfahrer und Fussgaenger vernachlaessigbar sind. Das so gewonnene Bemessungsverfahren ergaenzt die vorhandenen Verfahren, wie sie im HBS 2001 enthalten sind. Titel in Englisch: Capacity and traffic safety of intersections regulated by "priority to the right".
Abstract