Kompetenzerwerb für Fahrerinformationssysteme : Bedeutung von Bedienkontext und Menüstruktur. [Learnability of menu-driven information systems : the importance of user context and menu structure].

Author(s)
Rauch, N. Totzke, I. & Krüger, H.-P.
Year
Abstract

Im Rahmen des Forschungsprojekts "Kompetenzerwerb fuer Fahrerinformationssysteme" (durchgefuehrt im Auftrag der Bundesanstalt fuer Strassenwesen und der Forschungsvereinigung Automobiltechnik e.V.) wurde der Einfluss der Menuestruktur in einer Single-Task (Studie 1) sowie in einer Dual-Task Situation (parallele Trackingaufgabe in einem Fahrsimulator ohne Bewegungssystem; Studie 2) untersucht. Dazu wurden zwei Menuesysteme konstruiert: Ein breites Menuesystem mit je 8 Optionen auf zwei Menueebenen und ein tiefes Menuesystem mit je 2 beziehungsweise 4 Optionen pro Ebene. N = 24 Probanden mussten Menuefunktionen auf der jeweils untersten Menueebene moeglichst schnell und praezise ansteuern. Mit zunehmender Uebung erhoeht sich in der Single-Task Situation die Bediengeschwindigkeit im Umgang mit dem Menuesystem bei gleich bleibender Genauigkeit. Uebereinstimmend mit zahlreichen Befunden aus der Literatur wird das breite Menuesystem in der Single-Task Situation schneller, aber mit einer aehnlichen Genauigkeit wie das tiefe Menuesystem bedient. In der Dual-Task Situation zeigen sich vor allem zu Lernbeginn Einbussen in der Bediengeschwindigkeit durch die Interferenz mit der parallel zu bearbeitenden Trackingaufgabe. Es ergeben sich keine Unterschiede in der Bedienleistung in Abhaengigkeit der Menuestruktur, die gleichzeitig auszufuehrende Trackingaufgabe wird jedoch bei Bedienung des breiten Menues schlechter geloest. Einhergehend damit sind im breiten Menue laengere Blickdauern bei einer vergleichbaren Blickanzahl zur Bedienung als im tiefen System notwendig. Die Varianz in den Blickdauern ist bei Bedienung des breiten Menues ebenfalls groesser. Ferner wird deutlich, dass die Trackingaufgabe desto besser erledigt werden kann, je kuerzer und gleichmaessiger die notwendigen Blicke zur Bedienung des Menuesystems sind. Unter dem Aspekt der Verbindbarkeit von Menuebedienung und Trackingaufgabe ist das tiefe Menuesystem dem breiten Menuesystem somit ueberlegen. Hieraus ergeben sich folgende Schlussfolgerungen: Die Evaluation von Informationssystemen im Fahrzeug sollte in Dual-Task Settings stattfinden, sofern Informationssysteme waehrend der Fahrt bedient werden duerfen. Ferner sollten Informationssysteme bei einer Bedienung im Stand verstaerkt auf breite Menuestrukturen beziehungsweise waehrend der Fahrt insbesondere auf tiefe Menuestrukturen zurueckgreifen. (A) Titel in Englisch: Learnability of menu-driven information systems: The importance of user context and menu structure. Beitrag zum Themenbereich "Jahrmarkt der Innovationen" der 21. Internationalen VDI/VW-Gemeinschaftstagung "Integrierte Sicherheit und Fahrerassistenzsysteme", Wolfsburg, 27. und 28. Oktober 2004. Siehe auch Gesamtaufnahme der Tagung, ITRD-Nummer D358071.

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Publication

Library number
C 37353 [electronic version only] /83 / ITRD D358090
Source

In: VDI-Berichte, No. 1864 (2004), p. 303-322, 37 ref.

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