Langzeitkontrole der 0,5 Promille.

Parlamentarische Enquete. Dienstag, 2.März 1993 (stenographisches Protokoll).
Author(s)
Wesemann, P.
Year
Aufgezeigt werden die niederlaendischen Erfahrungen bezueglich der Einfuehrung eines gesetzlichen Grenzwertes der Blutalkoholkonzentration (BAK) von 0,5 Promille ab 1. Oktober 1974. Die Polizei erhielt die Pruefroehrchen zur Kontrolle von Verdaechtigen und die Blutprobe wurde als gesetzliches Beweismittel eingefuehrt. Die Wirkung dieses Massnahmenpaketes war gross, jedoch nur kurzfristig. 1975 war die Zahl der Verkehrssuender wieder auf 11 Prozent angestiegen und von 1977 bis 1983 auf 12 Prozent (im Herbst 1973 war bei 15 Prozent der Autofahrer eine BAK von 0,5 Promille und hoeher gemessen worden). Nach 1983 fanden erst wieder 1987 Messungen statt. Danach war der Anteil der unter Alkoholeinfluss bei Nacht am Wochenende Fahrenden inzwischen auf 8 Prozent zurueckgegangen, im Jahre 1991 sogar auf 4 Prozent. Dieser Rueckgang wird im wesentlichen auf die Einfuehrung des sogenannten Random Breath Testing (willkuerliche Anhaltung von Fahrzeuglenkern - ungeachtet aeusserer Merkmale einer Alkoholisierung mit Vornahme eines Atemalkoholtests) zurueckgefuehrt, weiters auf den Ersatz der Beweismittel und eine auf Praevention statt auf Repression zielende Aufklaerung der Verkehrsteilnehmer. Die niederlaendischen Erfahrungen zeigen, dass durch eine verbesserte Politik eine staerkere Vermeidung des Fahrens unter Alkoholeinfluss zu erreichen ist und zwar in allen strafbaren BAK-Klassen. In den Niederlanden ist mit den entsprechenden Begleitmassnahmen auch der Alkoholkonsum in der niedrigsten BAK-Klasse unter der 0,5 Promillegrenze zurueckgegangen, obwohl diese Klasse nicht unter das Strafgesetz fiel. Hier wird ein Zusammenhang damit vermutet, dass eine grosse Gruppe von Menschen dazu neigt, Risiken (darunter die Chance, bestraft zu werden) um jeden Preis zu vermeiden. (

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Pages
okt-13
Published in
Die Möglichtkeiten zur Steigerung der Verkehrssicherheit durch Absenkung des zulässigen Alkohol Grenzwertes.
Editor(s)
Parlamentsdirektion
Publisher
Verlag der Oesterreichischen Staatsdruckerei, Wien

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