Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und der stetig steigenden Motorisierung wird der Anteil der über 55jährigen Autofahrer und Autofahrerinnen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2000 etwa 40 Prozent betragen (1986 circa 20 %). Die Zusammensetzung der autofahrenden Bevölkerung wird sich somit wesentlich verändern. Um mögliche Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und erforderliche Massnahmen ableiten zu können, wurde 1986 eine Repräsentativerhebung mit 4.364 Personen ab 18 Jahren sowie eine Intensivbefragung mit 328 Autofahrerinnen ab 55 Jahren durchgeführt. Wesentliche Ergebnisse sind: - Die Verkehrsleistung nimmt nur leicht im Verlauf des Älterwerdens ab. des Älterwerdens ab. - Ältere Autofahrer und Autofahrerinnen fühlen sich auf den Pkw angewiesen und schätzen ihre körperliche und geistige Verfassung höher ein als nicht motorisierte ältere Menschen. - Ausgeführte Aktivitäten bleiben bei den Fahrern und Fahrerinnen gegenüber jenem Personenkreis, der keinen Zugang zum Auto hat, bis ins hohe Alter nahezu unverändert. - Auf das Selbstfahren verzichten erst 50 % der über 80jährigen. - Das Selbstbild besonders der männlichen älteren Fahrer widerspricht der Einschätzung der übrigen autofahrenden Bevölkerung, was zu Konflikten führen kann. Aufgrund der Untersuchung scheinen keine Massnahmen speziell für ältere Autofahrer und Autofahrerinnen erforderlich, zumal dies bei den Betroffenen auf wenig Resonanz stösst. Vielmehr sollten Informationen über die strukturellen Veränderungen an alle Fahrer gerichtet sein. Verbesserungen im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik und der Gestaltung der Verkehrssysteme könnten - aber nicht nur - älteren Fahrern und Fahrerinnen zugute kommen. (A*) Titel in Englisch: Life situation, attitudes and behaviour of elderly drivers of both sexes; Titel in Französisch: Situation de vie, attitudes et comportement de conducteurs et conductrices plus agés.
Abstract