Die Faehigkeit zur Teilnahme am Strassenverkehr ist uns nicht in die Wiege gelegt. Aus dieser ganz gewiss trivialen Aussage ergeben sich eine ganze Reihe nicht-trivialer Konsequenzen. Im Vortrag geht es darum, das Spannungsfeld zwischen den spezifischen, psychologisch beschreibbaren Anforderungen der Teilnahme am Strassenverkehr und den Moeglichkeiten und Grenzen des instruktional unterstuetzten Lernens darzustellen. Psychologische Modelle des Kompetenzerwerbs und exemplarisch darzustellende empirische Untersuchungen zeigen, dass theoretisches Wissen vergleichsweise einfach und schnell zu erwerben ist, dass aber der Aufbau von Handlungskompetenz und der Aufbau bestimmter wuenschenswerter Einstellungen sehr langfristige Prozesse betreffen, deren zeitliche Dauer und Ergebnis im Einzelfall letztendlich nur sehr begrenzt vorhergesagt werden kann. Daraus ergeben sich Konsequenzen fuer die Gestaltung von Lehr-/Lern- und Trainingsumgebungen sowie Anregungen fuer die international gefuehrte Debatte um die Sicherheitswirksamkeit unterschiedlicher Modelle der Fahrausbildung und des Fuehrerscheinerwerbs. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: We do not inherit an ability to participate in road traffic. This statement, although without doubt trivial, leads to a whole series of non-trivial consequences. The paper portrays the area of conflict between the specific, psychologically describable requirements for participating in road traffic and the possibilities and limits of instruction-supported learning. Psychological models for gaining competence and exemplary empirical investigations show that theoretical knowledge is comparatively simple and quick to gain but that developing competence regarding physical action and certain desirable attitudes are very long-term processes and it is only possible to a very limited extent to predict how long these processes will last and what results will be achieved in the individual case. This results in consequences for the structuring of teaching/learning and training environments as well as in suggestions for the international debate on the effectiveness, in terms of safety, of different models concerning driver training and obtaining the driving licence. (A) Beitrag zum Arbeitskreis 2 "Massnahmen vor dem Fahrerlaubniserwerb" der Zweiten Internationalen Konferenz "Junge Fahrer und Fahrerinnen". Siehe auch Gesamtaufnahme der Konferenz, ITRD-Nummer D351051.
Abstract