Im Strassenverkehr der Bundesrepublik ereignen sich jedes Jahr rund 400.000 Unfälle, bei denen Menschen verletzt werden. Nach schweren Unfällen hängt das Leben oft von einem schnellen und wirksamen Einsatz der Retter ab. Die genaue Analyse aktueller Daten und Fakten aus dem Bereich des gesamten Rettungsdienstes kann wesentlich dazu beitragen, die Qualität von Notfalleinsätzen zu optimieren. Das Bundesministerium für Verkehr lässt daher seit vielen Jahren eine kontinuierliche Untersuchung über das Leistungsniveau des Rettungsdienstes durchführen. Im Rahmen des Forschungsprojektes "Zusammenstellung von Ausstattungs- und Leistungsdaten zum Rettungswesen 1994" (Teil I) erfolgte eine bundesweite Totalerfassung der rettungsdienstlichen Infrastruktur. Das Forschungsprojekt "Analyse des Leistungsniveaus im Rettungsdienst für die Jahre 1994 und 1995" (Teil II) erfasst und analysiert eine repräsentative Stichprobe von Einsatzdaten zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit des öffentlichen Rettungsdienstes. Die Hochrechnung ergibt für das Jahr 1995 rund 8,5 Millionen Einsätze des organisierten Rettungsdienstes. Dabei entfallen 60 Prozent dieser Einsätze auf Krankentransporte, 40 Prozent auf Notfalleinsätze. Diese Einsätze dienen Personen, die sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befinden oder bei denen schwere Schäden zu befürchten sind, wenn sie nicht umgehend medizinische Hilfe erhalten. Etwa 40 Prozent aller Notfalleinsätze erfolgen unter Beteiligung eines Notarztes. Die Anzahl der Rettungsdiensteinsätze ist von Jahr zu Jahr gestiegen. Dabei verschiebt sich der Anteil der Einsätze von Krankentransporten hin zu Notfällen und innerhalb dieser Gruppe hin zu Notarzteinsätzen. Gleichzeitig ist es zu einer deutlichen Verschiebung der Fahrzeugstrategie gekommen. Heute werden drei Viertel des Notarzteinsatzaufkommens mit dem Rendezvous-System bedient (Notarzt kommt unabhängig vom Rettungsfahrzeug zum Einsatzort) und nur noch ein Viertel mit dem Kompaktsystem (Notarzt fährt im Rettungsfahrzeug mit). Die mittlere Eintreffzeit bei allen Notfällen liegt bei 8,6 Minuten. (A) Bericht zu den Forschungsprojekten 7.9456 (IDS-Nummer 704935): Zusammenstellung von Ausstattungs- und Leistungsdaten zum Rettungswesen 1994 und 7.9451 (IDS-Nummer 704936): Analyse des Leistungsniveaus im Rettungsdienst für die Jahre 1994 und 1995. Titel in Französisch: Les performances des services de sauvetage en 1994/95; Titel in Englisch: Performance of emergency services in 1994/1995; English abstract: Every year there are around 400,000 accidents on Germany's roads in which people are injured. After a serious accident, a person's life often depends on a quick and efficient rescue operation. A precise analysis of current data and facts from the overall emergency service sector can make a major contribution towards optimising the quality of emergency operations. For several years now, the Federal Ministry of Transport has therefore been conducting a continual investigation into the performance level of emergency services. As part of the research project "Compilation of Equipment and Performance Data on the Emergency Services, 1994" (Part I), a complete survey of the emergency service infrastructure was carried out nationwide. The research project "Analysis of the Performance Level of the Emergency Services in 1994 and 1995" (Part II) records and analyses a representative sample survey of operational data in order to assess how efficient the public emergency services are. Around 8.4 million operations by the organised emergency services are estimated for 1995. Routine ambulance services account for 60%, emergency operations for 40% of this figure. These operations serve people whose lives are at risk or who are likely to suffer serious harm if they do receive immediate medical attention. An emergency doctor is involved in around 40% of all emergency operations. The number of emergency service operations has increased over the years. The emphasis here is shifting from routine ambulance services to emergencies and, within this group, to emergency doctor operations. At the same time, there has been a clear shift in vehicle strategy. Today, three quarters of emergency doctor operations take place according to the "rendezvous" system (emergency doctor comes to the scene of the accident independently of the ambulance) and only one quarter according to the "compact" system (emergency doctor travels in the ambulance). The average arrival time for all emergencies is 8.6 minutes.
Abstract