Leistungsanforderungen und -möglichkeiten der Senioren als Fahrzeuglenker.

Author(s)
Cohen, A.S.
Year
Abstract

Durch die sich in den kommenden Jahrzehnten fortsetzende gesellschaftliche Alterung ergeben sich zwei neue Schwachstellen des Systems Strassenverkehr: Zum einen erhoeht sich durch die abnehmende Leistungsfaehigkeit des Durchschnittslenkers sein individuelles Risiko, zum anderen werden immer weniger Lenker ueber genuegend Kapazitaet verfuegen, um Fremdfehler zu kompensieren. Deshalb muss eine Verkehrsumwelt gefordert werden, die mehr Toleranz gegenueber Fahrfehlern aufweist. Der biologisch bedingte Alterungsvorgang verursacht eine nachlassende Regulation der koerperlichen Funktionen und der abnehmenden physiologischen und psychischen Anpassungsfaehigkeit, die auf irreversible koerperliche Aenderung zurueckzufuehren ist. Die Folge fuer den Strassenverkehr ist die abnehmende Leistungsfaehigkeit des Organismus. Nach einer Diskussion der Unfallursachen aus ergonomischer Sicht werden die Einbussen im Einzelnen eroertert. Zunaechst wird der Abbau der Sehkraft beschrieben; entscheidender im Zusammenhang mit der altersspezifischen Gefaehrdung scheinen jedoch nach neueren Erkenntnissen Variablen hoeherer Ordnung zu sein (zum Beispiel Wahrnehmung, geteilte Aufmerksamkeit, Verarbeitungskapazitaet). Die Motorik, die im Laufe der Alterung auch nachlaesst, spielt zwar im Unfallgeschehen eine untergeordnete Rolle. Bei den Senioren liegt aber eine Gefaehrdung infolge der Verlangsamung vor. Die Kognition erklaert die Staerken der Senioren und weist zugleich auf ihre Schwaechen hin. Durch die langjaehrige Fahrpraxis wird die Unterscheidung zwischen Information und Rauschen in bekannten Situationen erleichtert. Als Ergebnis kann das Wesentliche fuer die Fahraufgabe leichter, schneller und genauer erfasst werden. In neuen oder ueberraschenden Situationen dagegen setzt die nachlassende Verarbeitungskapazitaet enge, unter Zeitdruck kaum zu ueberwindende Grenzen. Eine konkrete Altersgrenze, ab wann Fahrtauglichkeit nicht mehr gegeben ist, kann aufgrund der grossen Abweichung zwischen chronologischem und biologischem Alter nicht angegeben werden.

Request publication

2 + 0 =
Solve this simple math problem and enter the result. E.g. for 1+3, enter 4.

Publication

Library number
C 21484 (In: C 21468) /83 / ITRD D347519
Source

In: Mobilität älterer Menschen, 2001, p. 241-258, 59 ref.

Our collection

This publication is one of our other publications, and part of our extensive collection of road safety literature, that also includes the SWOV publications.