Leitfaden Fahrbahnmarkierung.

Author(s)
Frank, H. & Reinsberg, H.
Year
Abstract

Fahrbahnmarkierungen sind gemäss §§ 39 ff StVO Verkehrszeichen. Sie sind ein wesentliches Element der Verkehrsregelung und der Verkehrsführung. Sie dienen der Sicherheit im Straßenverkehr. Dieser Aufgabe können sie nur gerecht werden, wenn • die richtigen Materialien verwendet werden • sie richtig appliziert werden • ihre Funktionstüchtigkeit über die gesamte Lebensdauer sichergestellt wird. Dies erfordert, dass ihr Zustand regelmässig überprüft wird, und notwendige Instandsetzungen bzw. ein erforderlicher Austausch rechtzeitig durchgeführt werden. Die vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen, Vorschriften und Richtlinien sind grundsätzlich ausreichend, um eine qualitativ gute Markierung zu gewährleisten. So beschreiben z.B. die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Markierungen auf Straßen (ZTV M) Anforderungen an Fahrbahnmarkierungen im Neuzustand und im Gebrauchszustand. Generell fordert die VwV — StVO die gute Sichtbarkeit von Verkehrszeichen. Sie muss bei Tageslicht und bei Dunkelheit auch unter widrigen Witterungsbedingungen gewährleistet sein. Diese Forderung gilt auch für Fahrbahnmarkierungen. Kriterien für die erforderlichen Prüfungen und Massnahmen zur Sicherung der Qualität von Fahrbahnmarkierungen ausserhalb der Gewährleistungsfrist existieren jedoch noch nicht. Der vorliegende Leitfaden stellt Prüfkriterien für die Funktionstüchtigkeit von Fahrbahnmarkierungen über die ZTV M hinaus auf und gibt somit allen Strassenverkehrsbehörden und Verbänden, die sich mit Fahrbahnmarkierungen auseinandersetzen, Hilfestellung bei der Qualitätssicherung. Der Leitfaden gilt für alle Strassenklassen und Markierungszustände, sowohl für endgültige Markierungen als auch für temporäre Markierungen (z.B. in Arbeitsstellen), ungeachtet des Markierungsalters. Unterschiedliche Überprüfungsmethoden für Fahrbahnmarkierungen bei Dunkelheit und feuchter bzw. nasser Fahrbahn, bei Dunkelheit und trockener Fahrbahn und bei Helligkeit (Tagessichtbarkeit) werden erörtert und für die einzelnen Einsatzbereiche empfohlen — so kann z.B. eine visuelle Überprüfung bei Tageslicht die Tagessichtbarkeit, etwaige Markierungsschäden sowie Verschmutzung aufzeigen, nicht jedoch den Zustand der Markierung unter Retroreflexion, die ja nur bei Dunkelheit zum Tragen kommt. Auch die Griffigkeit von Fahrbahnmarkierungen ist ein wichtiger Qualitätsaspekt, auf den in diesem Leitfaden eingegangen wird. Eine gute Fahrbahnmarkierung gewinnt auch als sog. „Spurverlassenswarner“ und hinsichtlich der Spurhalteassistenten in Fahrzeugen an Bedeutung. So erzeugt eine stark profilierte Fahrbahnrandmarkierung (Rüttelstreifen) beim Überfahren ein Warngeräusch oder eine Vibration und macht den Fahrer auf ein Abkommen von der Fahrbahn aufmerksam. Voraussetzung für die Funktion von Spurhalteassistenten sind eindeutige, bei allen Licht- und Witterungsbedingungen sichtbare Fahrbahnmarkierungen. Der Leitfaden behandelt diesen Aspekt nicht weiterführend. Es wird hierzu auf eine Veröffentlichung des ADAC (siehe Literatur [17]) verwiesen. (Author/publisher)

Publication

Library number
20150898 ST [electronic version only]
Source

Bonn, Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. DVR, 2014, 29 p., 20 ref.; Schriftenreihe Verkehrssicherheit ; No. 17

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