Marketing fuer eine barrierefreie Stadt- und Verkehrsraumgestaltung.

Author(s)
Neumann, P.
Year
Abstract

Das Thema Barrierefreiheit findet in der deutschen Stadt- und Verkehrsgestaltung zunehmend Gewicht. Barrierefreie Angebote sind schon heute ueberdurchschnittlich stark nachgefragt und werden in den naechsten Jahrzehnten - gefoerdert durch den demografischen Wandel - eine noch staerker werdende Nachfrage erfahren. Allerdings haben erst wenige deutsche Kommunen dies erkannt und erfolgreich in der Stadt- und Verkehrsgestaltung sowie im Marketing umgesetzt. Dabei belegen europaweit wissenschaftliche Studien, dass eine barrierefreie Umwelt fuer circa 10 Prozent der Bevoelkerung unentbehrlich, fuer 30 bis 40 Prozent notwendig und fuer 100 Prozent der Bevoelkerung komfortabel ist, also einen deutlichen Zugewinn an Lebensqualitaet bedeutet. Im Rahmen eines Marketingprozesses ist grundsaetzlich in ein nach innen und ein nach aussen gerichtetes Marketing zu unterscheiden. Das nach innen gerichtete Marketing bezieht sich einerseits auf die Einbeziehung der Betroffenen und Anwohner und andererseits auf die Sensibilisierung und Schulung von Personal und Management. Das nach innen gerichtete Marketing sollte vorbereitend und begleitend zum Planungs- und Umsetzungsprozess laufen, wodurch sich schon in der Planung positive Rueckkoppelungseffekte aus der Bevoelkerung ergeben koennen. Die Einbindung von Betroffenen in jeder Phase des Gestaltungs- und Marketingprozesses folgt nicht nur dem Konzept des "Design fuer Alle", sondern hilft auch, Planungsfehler und Kosten zu vermeiden und ein Hoechstmass an Barrierefreiheit fuer alle Menschen zu erzielen. Das nach aussen gerichtete Marketing, das direkt nach der Umsetzung einsetzen sollte, zielt auf eine erweiterte Kundengruppe im lokalen, regionalen oder nationalen Massstab ab. Im konkreten Fall sollte darauf geachtet werden, ob Barrierefreiheit als Spezial- oder als Querschnittsthema verstanden wurde. Beide Ansaetze erfordern eine jeweils andere Marketingstrategie. Interessante Beispiele bieten zu diesem Thema die Grossstaedte Barcelona und Stockholm, die sich ueber das Thema Barrierefreiheit bewusst international vermarkten ("most accessible City"). Aber auch kleinere Staedte wie Illingen (Saarland) oder Kristiansand (Norwegen) haben die Zeichen der Zeit erkannt und versuchen, ueber die Themen Barrierefreiheit und Design fuer alle Anwohner wie Besucher erfolgreich anzusprechen. (A) Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D361776.

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C 45166 (In: C 45156) /72 / ITRD D361786
Source

In: Verkehrsinfrastruktur für eine alternde Gesellschaft : Wie planen wir heute UNSER Morgen richtig? : Tagungsband. 4. Internationale Verkehrstage in Wuppertal, 26. und 27. März 2007, p. 14

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