Der Forschungsbericht soll auf empirischer Basis über Struktur und Effekt der medizinisch-psychologischen Untersuchung im System des deutschen Fahrerlaubniswesens aufklären. Auf der Basis von im Jahre 1989 erhobenen Daten werden zunächst die Prädiktoren für die Beurteilung und Rückfallquoten sowie die Rückfallbeziehungen der Prädiktoren bei alkoholauffälligen Kraftfahrern erörtert. Anschliessend werden die Prädiktoren und Rückfallquoten bei Fahrern mit hohem Punktestand diskutiert. Schliesslich wird über eine Nachbefragung der untersuchten Personen berichtet. Insgesamt belegen die Ergebnisse, dass treffsichere Prognosen hinsichtlich eines künftigen Verkehrsverhaltens möglich sind, und zwar sowohl bei alkoholauffälligen Fahrern als auch bei Kraftfahrern mit hohem Punktestand. Die evaluierten Nachschulungsmodelle für beide Gruppen haben sich ebenfalls als wirksame Massnahmen zur Senkung der Rückfallwahrscheinlichkeit erwiesen. Die Befragung ehemaliger Klienten der Untersuchungsstellen hat gezeigt, dass die Akzeptanz bei diesem Personenkreis weit besser ist, als es dem Anschein nach zu erwarten gewesen wäre.
Abstract