Mehr Verkehrssicherheit durch verbesserte Verkehrstechnik.

Author(s)
Sumpf, J.
Year
Abstract

Durch bessere Fahrausbildung, strassenseitige Verkehrssicherheitsmassnahmen und die Erhöhung der aktiven und passiven Sicherheit von Kraftfahrzeugen konnte in den letzten 25 Jahren ein kontinuierlicher Rückgang der schweren Verkehrsunfälle bewirkt werden. Aufgrund weiterer fahrzeugtechnischer Verbesserungen kann davon ausgegangen werden, dass sich dieser Trend auch in den nächsten 15 Jahren noch fortsetzen wird. Danach wird vermutlich das Potential an Möglichkeiten zur Erhöhung der aktiven und passiven Fahrzeugsicherheit weitgehend ausgeschöpft sein. Ein wesentliches Potential für weitere Verbesserungen der Sicherheit wird in Massnahmen gesehen, die beim Fahrer selbst als unfallverursachenden Faktor ansetzen. Erhöhend für die Verkehrssicherheit erweisen sich Einrichtungen, die den Fahrer entlasten und verhindern, dass er in emotionale Ausnahmesituationen kommt. Verkehrssicherheitsarbeit muss sich nunmehr mit multikausalen Unfallkonstellationen auseinandersetzen. Gleichzeitig sind koordinierte Massnahmen mehrerer Beteiligter erforderlich. So benötigen etwa einige Fahrerassistenz- und Informationssysteme zusätzliche Infrastruktureinrichtungen, deren Schaffung in den Kompetenzbereich von Gesetzgebung und Behörden fallen. Die Fahrzeughersteller müssen sich untereinander auf eine einheitliche Technologie einigen und die Systeme etwa gleichzeitig einführen. Telematik und Assistenzsysteme entlassen den Fahrer nicht aus seiner Verantwortung, sondern unterstützen ihn nur. Das Auslegungsziel dieser Systeme muss sich an den optimalen Bedingungen für die bestmögliche menschliche Leistungsfähigkeit orientieren und darauf ausgerichtet sein, Stress zu mindern, der durch kritische Situationen, Staus, Über- oder Unterforderung oder zusätzliche Aufgaben wie etwa die Suche nach dem richtigen Weg ausgelöst wird. Auf Fahrerassistenzsysteme, die unter diesem Aspekt entwickelt wurden und die sich im Versuch gut bewährt haben, wird verwiesen. Als kontraproduktiv wird beurteilt, dass die Verkehrsregelungen auf Fahrer mit niedriger Leistungsfähigkeit ausgelegt sind, was bei einer grossen Zahl von Fahrern zu unfallverursachender Unterforderung führt. Gefordert wird hier die Förderung eines eigenverantwortlichen, situationsgemaessen und am persönlichen Leistungsoptimum ausgerichteten Fahrverhaltens durch weniger starre Regelungen. Zur Schaffung der erforderlichen Verkehrsinfrastrukturen wird eine zweckgerichtete und koordinierte Kooperation der involvierten politischen Instanzen und Behörden gefordert. (KfV/H)

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Library number
C 14006 (In: C 13985 [electronic version only]) /73 /83 /91 / IRRD D335484
Source

In: Schlussbericht internationale Konferenz Mobilität und Sicherheit, Wien, 13.-14. Oktober 1997, p. 114-119

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