Meinungsunterschiede europäischer Autofahrer zur EU-weiten Harmonisierung von Verkehrs- und Verhaltensvorschriften.

Author(s)
Evers, C.
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Abstract

Anhand dreier Beispiele werden Meinungsunterschiede europaeischer Autofahrer in Bezug auf die EU-weite Harmonisierung von Verkehrs- und Verhaltensvorschriften aufgezeigt. Die Daten stammen aus der dritten Untersuchungsphase des EU-Projects SARTRE ("Social Attitudes to Road Traffic Risk in Europe"), bei dem 24.000 Autofahrer aus 23 Laendern nach ihren Einstellungen und Verhaltensweisen zu zentralen Bereichen der Strassenverkehrssicherheit befragt wurden. 1. Promilleregelungen: Als oberste Alkohol-Grenze hat sich fast ueberall in Europa die 0,5 Promille-Grenze durchgesetzt. Mehr als zwei Drittel aller Befragten befuerworten diesen Grenzwert, wobei die Zustimmung in den Laendern am hoechsten ist, in denen bereits dieser Wert gilt. Am kritischsten stehen dieser Regelung osteuropaeische Autofahrer gegenueber. Eine 0,0-Promilleregelung fuer Fahranfaenger befuerworten 82 Prozent der Befragten, wobei sich nur 70 Prozent der suedeuropaeischen Fahrer fuer eine solche Regelung aussprechen. 2. Geschwindigkeitsvorschriften: 80 Prozent der europaeischen Autofahrer wuenschen eine EU-weite Angleichung von Tempolimits auf vergleichbaren Strassen. Auch hier sind die Suedeuropaeer mit nur 68 Prozent am zurueckhaltendsten, waehrend sich in Skandinavien, West- und Osteuropa 81 Prozent bis 84 Prozent fuer einheitliche Limits aussprechen. Deutlich geringer faellt die Zustimmung zu einer EU-weiten Beschraenkung der Hoechstgeschwindigkeit von Fahrzeugen durch die Automobilhersteller aus. Nur rund die Haelfte aller Befragten befuerwortet eine solche Massnahme, in Deutschland sind es sogar nur 38 Prozent. Bislang hat kein Land eine derartige Regelung eingefuehrt. 3. Sanktionierung von Verkehrsverstoessen: Ueber ein Strafpunktesystem verfuegen 13 der an der Untersuchung beteiligten Laender. Rund ein Viertel aller befragten Autofahrer befuerwortet die EU-weite Einfuehrung eines Strafpunktesystems. Rund die Haelfte der Befragten ist der Meinung, dass im Ausland begangene Verkehrsverstoesse im Heimatland der Fahrer rechtlich verfolgt werden sollten. Die Ergebnisse der Umfrage sind laenderbezogen graphisch dargestellt. Beitrag zur 3. Fachsitzung: "Zur Verbesserung des Verhaltens von Verkehrsteilnehmern" des 5. Symposiums "Sicher fahren in Europa" am 7. und 8. Oktober 2003 in Wiesbaden. Titel in Englisch: Differences in opinions of European motorists on the EU-wide harmonization of transport and behaviour.

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C 31110 (In: C 31101 S) /83 / ITRD D354253
Source

In: Sicher fahren in Europa : 5. Symposium : Referate des Symposiums 2003 am 7. und 8. Oktober 2003 in Wiesbaden, Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen `Mensch und Sicherheit', Heft M 161, p. 96-101

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