Methanolbildung bei Pektingaben.

Author(s)
Grüner, O. Bilzer, N. & Liebmann, J.
Year
Abstract

Methanol ist in Fruchtsäften in teilweise erheblicher Konzentration vorhanden. Dessen Entstehung ist gemäss früheren Studien durch Spaltung von Pektin möglich. In dieser Studie sollte geklärt werden, ob durch Einnahme grosser Pektinmengen eine relevante Erhöhung der Blut- beziehungsweise Serum-Methanol-Konzentration auch dann eintreten kann, wenn keine vorherige Umsetzung von Pektin in Methanol eingetreten war. In 2 Versuchsreihen wurden 24 männliche und 2 weibliche alkoholgewohnte Personen mit Pektin belastet, wobei die erste Gruppe das Pektin in täglich 3 Portionen zu je 13,3 g und die zweite Gruppe über 2 Tage täglich 40 g Pektin erhielt. Nach der Pektineinnahme wurden allen Probanden 0,5 g Ethanol/kg Körpergewicht gegeben, nachdem vorher jeweils ein Blutprobe zur Kontrolle der Alkoholkarenz entnommen worden war. Bei allen 26 Versuchspersonen konnte bereits vor Pektingabe eine mittlere Blut-Methanol-Konzentration von 0,96 mg/kg festgestellt werden, nach eintägiger Pektingabe betrug diese vor Ethanol-Aufnahme 10,21 mg/kg und nach zweitägiger Pektin-Einnahme 15,58 mg/kg. Nach Ethanolbelastung erreichten die Werte 5 Stunden nach Trinkbeginn in der 1. Versuchsgruppe 18,68 mg/kg und in der 2. Versuchsgruppe 48,10 mg/kg. Im menschlichen Körper können erhebliche Blut- beziehungsweise Serum-Methanol-Konzentrationen auftreten, auch wenn keine methanolhaltigen Produkte konsumiert worden sind. Diagnostische Aussagen bezüglich eines chronischen Alkoholabusus werden dadurch erheblich erschwert.

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Library number
C 6768 (In: C 6763 S) /83 / IRRD 329690
Source

In: Kongressbericht der 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V. in Verbinding mit der 33. Fortbildungsveranstaltung der Sektion Verkehrspsychologie des Bundesverbandes Deutscher Psychologen BDP, Heidelberg, 1.-3. April 1993, p. 20-21, 4 ref.

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