"Michael Kohlhaas, Hans-Guck-in-die-Luft, Superman, ...?" : eine Klassifizierung von punkteäffaelligen Fahrern nach Leitsymptomen zur Erstellung von Diagnose und Therapieplan.

Author(s)
Runge, H.
Year
Abstract

Fuer die praktische Arbeit mit verkehrsauffaelligen Patienten wird ein Verfahren benoetigt, das rasch und mit hoher Zuverlaessigkeit eine Diagnose ermoeglicht, auf der die Therapie aufbauen kann. Vorgestellt wird ein Ansatz, den die Autorin bei der Beratung von Fahrern mit 14 bis 17 Punkten und bei mehrfach Auffaelligen anwendet. Dabei wird von folgenden 3 Annahmen ausgegangen: 1. Die Verkehrsauffaelligkeit ist Folge eines krankhaften Verhaltens. 2. Der krankhaften Stoerung liegt in der Regel ein Autoritaetskonflikt zugrunde. 3. Der Autoritaetskonflikt wurde krankhaft verarbeitet. Die Vorgangsweise wird anhand eines Fallbeispiels demonstriert. Um fuer die Praxis eine einfache und zuverlaessige Diagnose zu schaffen, wurden die krankhaften Verhaltensweisen verschiedenen Typenklassen zugeordnet, die einen Behandlungsansatz ermoeglichen. Dabei handelt es sich um die Phaenotypen Superman, Heiliger, Hans-Guck-in-die-Luft und Michael Kohlhaas. Schon in der ersten oder zweiten Behandlungsstunde laesst sich feststellen, ob ein Patient einem der Phaenotypen entspricht. Ist dies der Fall, kann mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit von einem zugrunde liegenden Vaterkonflikt ausgegangen und die Therapie entsprechend angelegt werden. Verkehrsauffaellige Personen sind in der Regel nicht in der Lage zur Selbstreflexion. Bei der Diskussion auf der Realitaetsebene fuehrt dies zu einem endlosen Zyklus von externen Schuldzuweisungen, aber nicht zur Erkenntnis der eigenen Fehler. Mit Hilfe der Klassifizierung wird dem Patienten ueber den Umweg eines Maerchens, einer Parabel oder eines Symbols unabhaengig von der Realitaetsebene sehr oft sehr schnell klar gemacht, was der eigentliche Ausloeser seines Fehlverhaltens ist. Das Unvermoegen zu Selbstreflexion und damit zu Selbstkritik trifft auf alle verkehrsauffaelligen Fahrer im Punktebereich zu. Therapeutisch gesehen ist es eine Schutzfunktion zur Abwehr von Aengsten, fuer die in der Therapie in jedem Fall die Ausloesesituationen in der Kindheit gefunden werden koennen. Analysiert man in der Therapie den Auffaelligkeitszeitraum mit allen Problemen und Belastungen, ist der Vaterkonflikt in der Konstellation des Beziehungsumfeldes beziehungsweise der Beziehungsstrukturen entweder direkt oder als projizierte Konfliktsituation fast immer zu identifizieren. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346886. (KfV/A).

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Library number
C 26271 (In: C 26235 CD-ROM) /83 / ITRD D346922
Source

In: Berichte 7. Internationaler Kongress "Driver Improvement", Salzburg, Austria, 8.-10. Oktober 2001, Ohne Seiten, 5 ref.

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