Mobilitaet älterer Verkehrsteilnehmer.

Author(s)
Kreiner, E. & Klemenjak, W.
Year
Abstract

Vorgestellt werden die Ergebnisse einer österreichweiten Befragung von 1.001 Personen ab einem Alter von 50 Jahren, die im Auftrag des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) im Zeitraum März bis April 1999 durchgeführt wurde. Von den Befragten waren 434 Personen männlich und 566 Personen weiblich. Der Fragebogen wurde vom KfV gestaltet und setzte sich aus "offenen" (ohne Antwortvorgaben) sowie "geschlossenen" Fragen (Antwortmöglichkeiten sind vorgegeben) zusammen. Die Studie "Mobilität älterer Verkehrsteilnehmer" gliedert sich in 2 Teile: Der erste Teil umfasst den sogenannten "Mobilitätsteil", in dem vor allem die Bedeutung von Fortbewegungsarten abgefragt wurde und Fragen zum Thema Auto gestellt wurden. Der zweite Teil ("ÖPNV - Teil") beschäftigt sich mit der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln (separater Bericht). Zur Bewältigung ihrer täglichen Wege stuften die befragten Personen das "zu Fuss gehen" (80 Prozent) als am wichtigsten ein. In der Rangreihe ganz vorne lagen auch die Benutzung von Privatautos, Fahrrädern und öffentlichen Verkehrsmitteln. Taxis (16 Prozent), Motorrädern und Mopeds (6 Prozent) kam eine geringere Bedeutung zu. 60 Prozent der Befragten besitzen einen Pkw-Führerschein, wobei 80 Prozent der Männer, die eine Lenkberechtigung für ein Auto besitzen, 44 Prozent bei den Frauen gegenüberstehen. 7 Prozent der befragten Personen gaben an, im letzten Kalenderjahr nie ein Auto gelenkt zu haben. Andererseits waren 6 Prozent im vergangenen Jahr mehr als 30.000 Kilometer unterwegs. Meistgenannte Probleme im Strassenverkehr waren rücksichtslose Autofahrer (15 Prozent), zu schnelle Autofahrer (13 Prozent), Staus - zu viel Verkehr (8 Prozent). Als Lösungsansatz wurden mehr und höhere Strafen sowie verstärkte Verkehrskontrollen durch die Exekutive genannt. Autofahrer, Inlineskater, Fahrrad- und Motorradfahrer sind die Verkehrsteilnehmer, über die sich die über 50jaehrigen ärgern. Die Angaben, wie lange ein Fahrzeug gelenkt werden sollte, lauteten: "bis man merkt, dass man es nicht mehr kann" (80 Prozent), "so lange es mir Spass macht" (18 Prozent), "bis die Angehörigen sagen, man soll nicht mehr fahren" (15 Prozent), "solange man es braucht" (8 Prozent) und "bis man einen Unfall hat" (1 Prozent). Als Gründe, mit dem Autofahren aufzuhören wurden gesundheitliche Probleme angegeben. Der hauptsächliche Gebrauch des Autos fällt in die Bereiche "Einkauf" (66 Prozent), "Besuch" (53 Prozent), "Ausflug" (51 Prozent), "Arztbesuch" (40 Prozent), "Beruf" (25 Prozent) und "Freizeit " (4 Prozent). Bei der Frage nach den hauptsächlichen Fahrten gaben 59 Prozent städtisches und 34 Prozent ländliches Gebiet und 23 Prozent Autobahnen an. Als Mobilitätsmöglichkeit bei Fahruntüchtigkeit wurden "zu Fuss gehen", "mit Bekannten mitfahren" und "öffentliche Verkehrsmittel" angegeben. Abschliessend werden Empfehlungen gegeben, welche Massnahmen getroffen werden sollen, um für diese Personengruppe den Verkehrsraum zu gestalten, ohne dass andere Verkehrsteilnehmer beeinträchtigt werden. Spezifische Massnahmen für die Bedürfnisse dieser bezüglich Verkehrsteilnahme heterogenen Personengruppe sollten gesetzt werden. Der eher "gemächliche" Fahrstil dieser Altersgruppe soll Massstab für den Strassenraum sein. Bewusstseinsbildung bezüglich des Arguments "höre mit dem Autofahren auf, wenn ich es selbst merke, dass es nicht mehr geht" ist erforderlich. Objektive Kriterien für die Beurteilung der Fahrtauglichkeit sind notwendig (medizinisch psychologische Untersuchung). Gefordert wird die Schaffung von "Zubringerdiensten"und die besondere Beachtung dieser Verkehrsteilnehmergruppe in der Verkehrssicherheitsarbeit.

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Publication

Library number
C 15750 (In: C 15747) /83 / ITRD D335830
Source

In: Stellenwert der Verkehrssicherheit : Ergebnisse aus der Meinungsforschung, Kleine Fachbuchreihe des KfV Band 35, p. 81-124

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