In Deutschland besteht ein breites und flaechendeckendes Angebot an Nachschulungs- und Rehabilitationskursen fuer verkehrsauffaellige Kraftfahrer. Diese Interventionsmassnahmen stehen in einem Ergaenzungsverhaeltnis zu Sanktionen und zielen auf die Veraenderung problematischer Einstellungen und Verhaltensweisen bei den betroffenen Kraftfahrern ab. Ausgehend von der bereits bei ersten Modellversuchen gewonnenen Erkenntnis, dass diese Massnahmen zielgruppenspezifisch durchgefuehrt werden muessen, wurden im Laufe der Zeit spezifische Kurse fuer auffaellige Fahranfaenger im Rahmen der Fahrerlaubnis auf Probe, fuer alkoholauffaellige Kraftfahrer, fuer mehrfach auffaellige Kraftfahrer mit erhoehtem Punktekonto und fuer drogenauffaellige Kraftfahrer entwickelt. Vorliegende Forschungsergebnisse belegen die Akzeptanz und Wirksamkeit dieser spezialpraeventiven Verkehrssicherheitsmassnahmen. So hat zum Beispiel eine neuere deutsche Studie gezeigt, dass bei der Gruppe der alkoholauffaelligen Fahranfaenger die Teilnahme an einem Nachschulungskurs zu einer Senkung der zu erwartenden Rueckfallquote um mehr als die Haelfte (54 Prozent) fuehrt. Der Vortrag berichtet ueber die verschiedenen Nachschulungs- und Rehabilitationsmassnahmen fuer auffaellige Kraftfahrer in Deutschland sowie ueber die im Zusammenhang mit einer Kursteilnahme massgeblichen Selektions- und Zuweisungskriterien. Dabei wird auch eingehender auf die Rolle der medizinisch-psychologischen Fahreignungsuntersuchungen eingegangen. (A)
Abstract