Es werden Merkmale der Nachschulungskurse für alkoholauffällige Fahranfänger nach dem Modell NAFA beschrieben. Zu den Beschreibungsmerkmalen gehören die Kursleitercharakteristik, die Klientenstruktur, die Deliktstruktur bei den Kursteilnehmern sowie das Rückfallverhalten. Hinsichtlich der Rückfallprädiktoren, ergibt sich, dass mit steigender Schulbildung die Rückfallgefahr abnimmt. Bei mittlerem Bildungsgrad weisen Personen mit höheren Maximaltrinkmengen eine höhere Rückfallquote auf. Frauen haben eindeutig ein geringeres Rückfallrisiko. Für die Diagnostik in den medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen werden Risikofaktoren herausgestellt, die mit der Relevanz der Trinkgewohnheiten, die erste subjektive Alkoholwirkung, die bis zur Alkoholauffälligkeit zurückgelegte Fahrstrecke, die geplante Strecke bei einer Trunkenheitsfahrt, das Auftreten von Verkehrsdelikten ohne Alkohol und allgemein strafrechtliche Deliktbelastungen, das Fahren ohne Fahrerlaubnis und der Auszug junger Fahrer aus dem Elternhaus betont werden. Niedrigere Rückfallrisiken ergeben sich bei höherer Schulbildung, bei mittelstark erlebten Alkoholwirkungen sowie bei relativ niedrigen maximalen Trinkmengen. Als Kernergebnis der Untersuchung wird herausgestellt, dass die Rückfallquote nach drei Jahren mit 14,4 Prozent deutlich niedriger liegt als die Rückfallquote von Alkohol-Ersttätern vor Einführung der Kurse mit 31,6 Prozent, so dass grundsätzlich von einer Bewährung des Kurssystems für alkoholauffällige Kraftfahrer ausgegangen werden kann. Beitrag zum Arbeitskreis 4 "Evaluation" des 6. Internationalen Workshop "Driver Improvement" vom 20. bis 22. Oktober 1997 in Berlin.
Abstract