Nachtalarmierung von Notärtzen im Rettungsdienst : Gründe und Häufigkeit. Bericht zum Forschungsprojekt 7.9251/2 der Bundesanstalt für Strassenwesen BASt.

Author(s)
Puhan, T.
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Abstract

Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Gründe und Häufigkeit für die Nachalarmierung eines Notarztes im Rettungsdienst aufzuzeigen. Um Art und Umfang der Defizite im Bereich der Notfallmeldung genauer zu analysieren, wurde eine Datenerhebung in 14 Rettungsleitstellen der alten und der neuen Bundesländer durchgeführt. Dabei wurden 1.298 Notfalleinsätze, die zunächst ohne Notarztbeteiligung durchgeführt wurden, bezüglich der Umstände bei der Meldungsannahme mittels Fragebogen erfasst. Bei 7,1 Prozent der Notfälle musste ein Notarzt nachalarmiert werden, weiterhin stand bei 1,2 Prozent der Einsätze kein Notarzt in vertretbarer Zeit zur Verfügung. Das heisst, insgesamt hätten 8,3 Prozent der zunächst ohne Notarzt bedienten Notfälle den Einsatz eines Notarztes erfordert. Die Analyse dieser Notfälle ergab folgende Ergebnisse: Rettungsdienstpersonal, das wechselweise in der Leitstelle und im praktischen Einsatzdienst tätig war, unterschätzte seltener die Schwere der gemeldeten Notfälle. Bei internistischen Notfällen und Verkehrsunfällen bestand eine erhöhte Gefahr der Unterschätzung des gemeldeten Notfalls. Ebenso bei der Meldung durch Privatpersonen oder die Polizei. Selbst bei Meldungen durch Ärzte waren Nachalarmierungen notwendig, obwohl der meldende Arzt dies ursprünglich nicht für erforderlich hielt. Bei etwa jedem vierten Notfalleinsatz, der zur Nachalarmierung eines Notarztes führte, war dem Rettungsdienstpersonal schon aufgrund des Meldebildes bekannt, dass es sich wahrscheinlich um einen akut lebensbedrohten Notfallpatienten handelte. Die Unterschätzung der Schwere des Notfalles war bei etwa jedem achten Notfall auf Verständigungsschwierigkeiten bei der Meldungsannahme zurückzufuehren; häufig waren hier stark alkoholisierte Anrufer die Ursache. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Gründe, die zur Unterschätzung der tatsächlichen Schwere eines gemeldeten Notfalles führten, sehr unterschiedlich geartet waren. Generell sollte die Bereitschaft, im Zweifelsfall einen Notarzt zu alarmieren, gestärkt werden. (A) Bericht zum Forschungsprojekt 7.9251/2 (IDS-Nummer 704673) der Bundesanstalt für Strassenwesen. Titel in Englisch: Subsequent calls for emergency physicians in the emergency medical services (EMS) system - reasons and frequency; Titel in Französisch: Importance et maitrise des suites d'accidents. English abstract: The objective of this study was looking into the reasons for and the frequency of subsequent calls for an emergency physician in the EMS system. In order to analyze in greater detail the type and extent of deficits in emergency reporting, data were surveyed at 14 communication centres in Germany's old and new federal states. In all, the circumstances of 1298 emergency missions, initially carried out without an emergency physician, were surveyed by means of a questionnaire in respect of the way emergency calls had been received at communication centres.

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Publication

Library number
C 7949 S /84 / IRRD 333355
Source

Bergisch Gladbach, Bundesanstalt für Strassenwesen BASt, 1994, 36 p.; Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen : Mensch und Sicherheit ; Heft M 26 - ISSN 0943-9315 / ISBN 3-89429-450-7

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