In Graz wurden die Ursache-Wirkungszusammenhänge in Bezug auf den Kfz-Verkehr für den Ist-Zustand und drei Szenarien veränderter Rahmenbedingungen für den Werktagsverkehr untersucht. Anhand dieser vier Varianten wurden die Auswirkungen unterschiedlicher Wegeanteile des Kfz-Verkehrs analysiert und darauf eine Abschätzung des notwendigen Kfz-Verkehrs aufgebaut. Um die verkehrlichen Auswirkungen veränderter Randbedingungen zu ermitteln, wurde ein Verkehrsmodell entwickelt, das auf einer vertieften Verkehrsbefragung aufbaut. Dabei werden Veränderungen im Verkehrsverhalten der Grazer Bevölkerung abgeschätzt und auf veränderte Verkehrsbeziehungen des Kfz-Verkehrs aggregiert. Dabei ergibt sich folgendes Resumee der Wirkungsanalyse für verschiedene Weganteile des Kfz-verkehrs: 1) die Umweltbelastungen sinken mit einer Reduktion des Kfz-Wegeanteils; 2) die Zersiedelung der Städte wird durch eine Verlängerung der Reisezeit für Kfz-Nutzer verringert; 3) die Erschliessung dünn besiedelter Gebiete am Stadtrand wird durch die Verlängerung der Kfz-Reisezeit verschlechtert; 4) die Akzeptanz der Massnahmen zur Verringerung des Wegeanteils der Kfz-lenker in der Bevölkerung ist gut. Als Ergebnis der Untersuchung kann die These erhoben werden, dass eine Reduktion des Kfz-Wegeanteils inklusive Kfz-Mitfahrer in Graz von derzeit 44 Prozent auf 25 bis 30 Prozent möglich ist. Das entspricht einer relativen Verringerung gegenüber dem Ist-zustand um 30 bis 40 Prozent. Diese Veränderungen sind nur durch eine Kombination von Förderungsmassnahmen für alternative Verkehrsmittel und Einschränkungen für den Kfz-Verkehr erreichbar.
Abstract